OMEGA Leipziger Metallfadenlampenfabrik
ab 1909: DDR: | Leipziger Metallfadenlampen Fabrik GmbH, OMEGA – Metallfaden und Glühlampen; auch Omega-Werke genannt Firma nicht mehr existent (Nutzer des Gebäudes: VEB Polygraph) |
heutige Nutzung: | Industrieruine |
Adresse: | Georg-Schwarz-Straße 185, 04179 Leipzig |
Ortsteil: | Leutzsch |
Datierung: | 1909-1910 |
Industriezweig/Branche: | Elektrotechnik |
Objektgröße: | Grundstücksgröße: 10.260 m² (Flurstück: Leutzsch * 436/5) |
Denkmalstatus: | denkmalgeschützt, Obj.-Dok.-Nr.: 09298615 |
Bau- und Firmengeschichte:
Nach 1900 musste die Firma Körting und Mathiesen den Niedergang des Bedarfes an elektrischen Bogenlampen feststellen. Aus Gründen der Markterweiterung in Großbritannien wurde eine Vertriebsfirma gegründet, gemeinsam mit den Allgemeinen Deutschen Elektricitäts Werken. Im Jahre 1909 gründete Körting und Mathiesen gemeinsam mit Westinghouse eine Firma zur Herstellung von Metallfadenlampen, Bestandteilen von sowie vollständigen Beleuchtungskörpern. Ab 1910 lag die Tagesproduktion bei 5000 Lampen. Das Investment entwickelte sich nicht wie erhofft. Es wurden nur rote Zahlen erwirtschaftet.
Ab 1915 wurde der Betrieb wegen der dauernden Verluste eingestellt. Anschließend wurden die Anlagen und Sachwerte allmählich verkauft. Inwieweit die Situation im Zusammenhang mit dem seit 1914 begonnen 1. Weltkrieg in Relation stand, ist nicht bekannt.
Das Fabrikgebäude wurde ab 1929 durch die Firma Hoh und Hahne übernommen.
Objektbeschreibung
Das Fabrikgebäude in der Georg-Schwarz-Straße 185 in Leutzsch wurde 1910 für die OMEGA Leipziger Metallfadenlampenfabrik (auch: OMEGA – Metallfaden und Glühlampen) gebaut. Die Architekten Schmidt & Johlige entwarfen ein außerordentlich modernes Gebäude im Reformstil mit halbkreisförmigem Treppenhaus, in dem auch die Umkleideräume angeordnet waren. Die Arbeits- und Kontorräume waren lichtdurchflutet und das Gesamtensemble stellte einen Meilenstein für moderne Industriearchitektur dar.
1929 bezog die Photographischen Fabrik Hoh & Hahne das Gebäude. Nach Enteignung der Firma nach 1945 wurden die Gebäude durch die nun mehr und mehr staatlichen Nachfolgeunternehmen genutzt.
Mittlerweile ist ein Teil der Fabrikgebäude abgerissen. Das denkmalgeschützte Hauptgebäude verfällt durch Leerstand zunehmend. Im Jahr 2012 wurde das Gebäude zwangsversteigert. Es wird in die Neugestaltung der „Leutzsch Brücken“ einbezogen, die bis 2026 abgeschlossen sein soll (Stand 2020).
Quellen/Literatur/Links:
- Antje Hagen: Deutsche Direktinvestitionen in Großbritannien, 1871 – 1918. Reihe Beiträge zur Unternehmensgeschichte, Franz Steiner Verlag 1997. Pkt. 6.4.2.1 Anstrich 53
- Dr. David Blumenthal: Die Bedeutung der deutschen elektrotechnischen Spezialfabriken für Starkstrom-Erzeugnisse und ihre Stellung in der Elektro-Industrie. Springer Berlin (Verlag) 1915
- Monika Kirst: Leutzsch: erlebt, erkundet, zugehört. 2. Band (Böhlitzer Hefte), Creativ Werbeagentur Kolb 2017
- https://de.wikipedia.org/wiki/Hoh_%26_Hahne (letzter Aufruf: 16.09.2023)
- http://www.kandemlampen.de/index.php?seite=geschichte (letzter Aufruf: 06.10.2023)
Autor/in: Frank Heyme
Datum: 2.4.2020
Bearbeitung: Corinna Klußmann, 16.09.2023