Trafostation

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Kulturdenkmal: Obj.-Dok.-Nr. 09291975 in der Liste der Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen

Eigentümer: Transformatorenstation des Gemeindeverbandes für das Elektrizitätswerk Leipzig-Land (GELL) mit Sitz in Oetzsch, heute Stadtwerke Leipzig GmbH

Adresse: 04179 Leipzig, Blüthnerstr., Ecke Laurentiusstr./ Rathenaustr.

Stadtteil: Leutzsch

Industriezweig: Energieversorgung

Kurzcharakteristik: Baukörper einer ehemaligen Transformatorenstation im Zeitgeschmack der Belle Époque, Putzfassade mit Schieferdach und Kupferhaube, die elektrotechnische Ausrüstung ist komplett demontiert.

Datierung:

  • Bauzeit 1910
  • Inbetriebnahme am 15. Mai 1911
  • Baukörper saniert 1911

Heutige Nutzung: Kleinstes Museum der Stadt Leipzig, gestaltet und betreut vom BürgerVerein Leutzsch e.V.

Baugeschichte: Für den Aufbau einer öffentlichen Stromversorgung trat die Gemeinde Leutzsch 1909 dem Gemeindeverband für das Elektrizitätswerk Leipzig-Land (GELL) mit Sitz in Oetzsch, heute zu Markkleeberg gehörend, bei.
Der GELL musste, da er kein eigenes Kraftwerk besaß, die Elektroenergie von den „Landkraftwerken Kulkwitz AG“ mit einer Spannung von 10kV beziehen. Zur Stromversorgung Leutzschs wurden 1910 ein 10-kV-Mittelspannungsnetz und ein 3×220-V-Niederspannungsnetz gebaut. Anfangs waren nur drei Transformatorenstationen zur Ortsversorgung vorgesehen.
Eine davon, die Trafostation Blüthnerstraße, wurde für das bis dahin noch wenig entwickelte, aber attraktive Wohngebiet Pfingstweide notwendig. Für die Planung des Baukörpers zeichnete der Leiter des Leutzscher Bauamtes, Ortsbauinspektor Baumeister Otto Paul Rudert (1873-1928) und der Bauamtsassessor Baumeister Max Karl Hüller (1885-1955) verantwortlich. Obwohl man auf Grund der Bauweise annehmen könnte, dass es eine Freileitungs-Turmstation ist, handelt es sich hier jedoch um eine reine Kabelnetzstation. Die üblichen Freileitungs-Turmstationen waren dem Ortsbauinspektor zu funktional und nicht formschön genug. Er hatte schon bei seinem Entwurf für das Leutzscher Rathaus gezeigt, zu welcher schönen Formensprache er fähig ist. Die Station war bis 1965 in Betrieb.

Quellen/Literatur/Links:

Autor: Günter Sonne, Markkleeberg

Datum: 26.08.2019

Abbildungen: Günter Sonne