Buntgarnwerke

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Objekt:
früher: Sächsische Wollgarn-Fabrik Aktiengesellschaft vormals Tittel & Krüger
DDR: VEB Buntgarnwerke Leipzig
heute: Loftwohnungen, Gewerbe

Adresse: Nonnenstraße 17-21 / Holbeinstraße 14

Stadtteil: Plagwitz (Nonnenstraße) / Schleußig (Holbeinstraße)

Industriezweig/Branche/Kategorie: Textilindustrie

Kurzcharakteristik: repräsentative Backsteinarchitektur, hervorragendes Industriedenkmal

Datierung: 1875

Objektgröße: 50.000 m²

Bau- und Firmengeschichte:
1866 – Gründung eines Garnhandels im Stadtzentrum durch Carl Augustin Tittel, ab 1869 mit Teilhaber August Andreas Krüger
1875 -1878 – Bau einer Fabrik für Tapisseriewaren (Nonnenstraße), Bau einer Dampffärberei auf dem heutigen Grundstück, weiterer Ausbau als Wollgarnspinnerei
1887 – Gründung der Sächsische Wollgarn-Fabrik Aktiengesellschaft vormals Tittel & Krüger
1888 – Hochbau West (östlich der Nonnenstraße), modernes Gebäudetragwerk mit repräsentativer Fassadenarchitektur
1897 – Betriebswohnungen westlich der Nonnenstraße
1906 – Hochbau Süd an der Holbeinstraße, Verbindung durch eine zweigeschossige Brücke über die Weiße Elster und eine Brücke für das Anschlussgleis (2015 abgerissen), mehrere Änderungen der Firmenstruktur, Einschränkungen durch die Weltwirtschaftskrise
1931 –
das Unternehmen meldet Konkurs an; weitere Einschränkungen durch den Zweiten Weltkrieg
1945-1951 – treuhänderische Verwaltung, danach Volkseigentum
1969 – Vereinigung mit anderen Betrieben als VEB Buntgarnwerke Leipzig
nach 1989 – Abwicklung durch die Treuhand
ab 1991 – Umwandlung in eine GmbH, Verlagerung der Produktion inklusive der technischen Ausrüstungen nach Tschechien
1992 – Verkauf an eine Erbengemeinschaft und Investoren, schrittweise Sanierung ab 1993 durch verschiedene Eigentümer und Investoren, vorwiegend in Loftwohnungen und Gewerbeflächen (Elster-Lofts, Elster-Business-Park, Venezia-Quartier), Würdigung der gelungenen Sanierung als EXPO-Objekt 2000

Objektbeschreibung: sanierte Klinkerbauten. Die Besonderheit bei der Sanierung des Hochbaues West ist die Entkernung in der Mitte als Lichthof sowie die zweigeschossigen Lofts zur Anpassung an hohen Geschosshöhen des Industriebaus. Der Gebäudekomplex der Buntgarnwerke auf beiden Seiten der Weißen Elster gilt als das größte erhaltene Industriedenkmals Deutschlands.

Quellen/Literatur/Links:
http://www.leipzig-lese.de/index.php?article_id=693
www.google.de Bildersuche: Buntgarnwerke Leipzig Loft
Sikora, Bernd (2010): Industriearchitektur in Sachsen. Erhalten durch neue Nutzung. Edition Leipzig.

Autor: Helmut Sander, 21.06.2017; Kathrin Töpfer, 06.02.2022

Bilder: Quellen Helmut Sander/ eigene Aufnahmen Michael Hartwich (Juli 2016)