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Straßenbahnhof Dölitz

Titel des Objekts: Straßenbahnhof Dölitz

Adresse: Bornaische Straße 229, 04277 Leipzig

Ortsteil: Dölitz-Dösen

Industriezweig/Branche/Kategorie: Betriebshof der Straßenbahn

Kurzcharakteristik: Die Große Leipziger Straßenbahn (GLSt) errichtete 1900 an der Bornaischen Straße einen neuen Straßenbahnhof. Dabei wurde die zweischiffige Wagenhalle in Stahlbetonbauweise vom Leipziger Unternehmen MAX POMMER errichtet. Daneben stand eine Holzhalle, wovon beim Umbau 2014 bis 2016 nur der Portikus stehen blieb. Dieser Betriebshof befindet sich unweit der Stadtgrenze zu Markkleeberg.

Datierung: 1900

Objektgröße: 26.900 m²

Ursprüngliche Nutzung: Straßenbahnhof

Heutige Nutzung: Abstellanlage und Betriebswerkstatt für Straßenbahnen

Bau- und Firmengeschichte: Der Straßenbahnhof Dölitz liegt im Ortsteil Dölitz, südöstlich der Stadt und zur Stadtgrenze, an der Bornaischen Straße und wurde im Jahr 1900 eröffnet. In diesem Jahr errichtete die Große Leipziger Straßenbahn (GLSt) eine 100 Meter lange Wagenhalle aus Holz mit Klinkermauerwerk. Sie besaß sechs Gleise und wurde als “Wagenhalle I” bezeichnet. Ein Verwaltungsgebäude stand bereits auf dem Gelände, das zuvor von jemand anderem genutzt wurde.

Zwölf Jahre später erfolgte der Bau der “Wagenhalle II” in Stahlbetonweise mit 100 Metern Länge und zehn Gleisen. Ausgebildet war der Bau mit zwei Hallenschiffen zu je fünf Gleisen. Beteiligt war hier die Leipziger Firma MAX POMMER, die sich auf Stahlbetonbau spezialisiert hat. Neben der zweiten Halle erfolgte dann 1923 noch der Bau der “Wagenhalle III” in Holzbauweise mit zwei Gleisen.

In den kommenden Jahren gab es keine großen baulichen Veränderungen. Geplant war die Erweiterung in östlicher Richtung zur Zwickauer Straße. Auch ein Omnibushof wurde entworfen, aber nicht umgesetzt. Das Gelände und weitere Teile des Ortsteils sollten dem Braunkohleabbau übergeben werden, doch in den 1970er Jahren wurde dann bekannt, das dem nicht so sei. 1982 fand der Ausbau der Betriebswerkstatt in der “Wagenhalle II” statt, dazu gehörte auch eine Waschanlage. Die “Wagenhalle III” wurde wieder abgebrochen, die zwei Gleise blieben erhalten, und an dieser Stelle wurde 1983 eine Freiabstellanlage mit sieben Stumpfgleisen angelegt. Ein Jahr später wurden sie dann an die Umfahrung des Betriebshofs angeschlossen. Weitere Anbindungen erfolgten in den kommenden Jahren. Die hier endenden Linien drehten nun eine Runde um den Betriebshof und mussten nicht mehr das Gleisdreieck nutzen.

Die Leipziger Verkehrsbetriebe erarbeiteten Anfang der 2010er Jahren ein Konzept über die künftige Aufteilung der Betriebshöfe. Dazu gibt es ein Trias aus drei Betriebshöfen, zudem auch Dölitz gehört. In den Jahren 2014 bis 2016 wurde der Betriebshof komplett umgebaut. Die “Wagenhalle I” wurde bis auf ein Teilstück abgerissen. Erhalten wurde die Einfahrt mit Holzträgern, Mauerwerk und Satteldach, damit das jahrzehntelange gewohnte Ensemble erhalten bleibt. An dieser Stelle wurde eine Freiabstellanlage mit zwölf Gleisen errichtet. Ausfahrt erfolgt über das erhaltene Teilstück. Die “Wagenhalle II” wurde entkernt und saniert, unter anderem die Betriebswerkstatt entfernt und die Gruben verfüllt. Hier befindet sich nun eine Abstellanlage für Omnibusse, die Ende der 1930er Jahre geplant wurde. Anstelle der alten Freiabstellanlage steht hier nun eine Betriebswerkstatt mit zwei Gleisen und einem Außengleis für die Umfahrung des Betriebshofs und endenden Linienfahrzeugen. Während der alte Betriebshof drei Einfahrten und vier Ausfahrten hatte, verfügt der neue über jeweils zwei Ein- und Ausfahrten auf die Bornaische Straße. Der Betriebshof Dölitz verfügt nun über zwölf Gleise für die Abstellung von Straßenbahnen, waren es zuletzt noch 22 Gleise.

Objektbeschreibung: Zwischen der Bornaischen Straße/AGRA-Messepark und einer Kleingartenanlage befindet sich das große Straßenbahnareal, das bei einem Umbau eine große Freiabstellanlage erhielt. Die beiden Stahlbetonhallen wurden saniert und daneben eine neue Betriebswerkstatt errichtet. Dem Areal schließt sich eine Wohnbebauung an.

Quellen/Literatur/Links:
– Buch „Vom Zweispänner zur Stadtbahn“, 1996
– Buch „Von Stadtbahn und Bus“, 2007
– Leipziger Stadtverkehr www.bimmelbus-leipzig.de

Autor/in: Dave Tarassow

Datum: 12.02.2018

Abbildungen: Dave Tarassow, Februar 2014 / Juni 2017




Straßenbahnhof Lausen

Titel des Objekts: Straßenbahnhof Lausen

Adresse: Straße am See, 04205 Leipzig

Stadtteil: Lausen-Grünau

Industriezweig/Branche/Kategorie: Betriebshof der Straßenbahn

Kurzcharakteristik: Als Außenstelle für den Straßenbahnhof Angerbrücke wurde 1986 an der Wendeschleife Lausen eine dreigleisige Abstellanlage angebaut. Damit konnte auf den Bau eines Straßenbahnhofs in Grünau verzichtet werden.

Datierung: 1986

Objektgröße: 14.000 m²

Ursprüngliche Nutzung: Straßenbahnhof für Linienfahrzeuge

Heutige Nutzung: Abstellanlage von Straßenbahnen

Bau- und Firmengeschichte: Die Abstellanlage Lausen liegt im Ortsteil Lausen-Grünau, westlich der Stadt, an der Straße am See und wurde 1986 eröffnet. So errichtete die Leipziger Verkehrsbetriebe neben der Wendeschleife auch eine Abstellanlage mit drei Gleisen, die am 28. September 1986 in Betrieb ging. Sie kann 13 Tatragroßzüge (Drei-Wagen-Zug) aufnehmen. Die Instandhaltung der Straßenbahnen führten die Betriebswerkstätten der Straßenbahnhöfe Angerbrücke, Paunsdorf und Wittenberger Straße durch und der Fahrdienst wurde von der Angerbrücke organisiert. Damit musste kein neuer Betriebshof in Grünau gebaut werden. Lausen ist nunmehr eine Außenstelle des Straßenbahnhofs Angerbrücke. Die Wendeschleife Lausen wird von der Straßenbahnlinie 1 benutzt.

Objektbeschreibung: Die Freiabstellanlage befindet sich direkt an der Wendeschleife, zwischen Kulkwitzer See und Straße am See, und ist durch eine Zaunanlage geschlossen. Die Ein- und Ausfahrten sind frei befahrbar. Am Straßenrand stehen ein Fahrdienstgebäude und ein rollendes Unterwerk für die Stromversorgung der Straßenbahn.

Quellen/Literatur/Links:
– Buch „Vom Zweispänner zur Stadtbahn“, 1996
– Buch „Von Stadtbahn und Bus“, 2007
– Leipziger Stadtverkehr www.bimmelbus-leipzig.de

Autor/in: Dave Tarassow

Datum: 12.02.2018

Abbildungen: Dave Tarassow, Mai 2010




Technisches Zentrum Heiterblick

Titel des Objekts: Technisches Zentrum Heiterblick / Straßenbahnhof Heiterblick

Adresse: Teslastraße 2, 04349 Leipzig

Ortsteil: Thekla

Industriezweig/Branche/Kategorie: Hauptwerkstatt und Betriebshof der Straßenbahn

Kurzcharakteristik: Im Jahr 1926 eröffnete die Große Leipziger Straßenbahn (GLSt) eine neue Hauptwerkstatt im Leipziger Nordosten. Damit konnten die Werkstätten in den Betriebshöfen Lindenau und Wittenberger Straße aufgegeben werden. Zu ihrer Entstehungszeit war sie die modernste Straßenbahnwerkstatt Europas. 2014 erfolgte die Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts des nunmehrigen „Technischen Zentrum Heiterblick“. Bis 2030 soll erstmals auch ein Straßenbahnhof integriert werden.

Datierung: 1926

Objektgröße: 145.200 m²

Denkmalstatus: Obj.-Dok.-Nr.: 09260420

Ursprüngliche Nutzung: Flugzeugwerft

Heutige Nutzung: Abstellanlage, Instandsetzung und Hauptuntersuchung von Straßenbahnen / Abstellanlage von Omnibussen

Bau- und Firmengeschichte: 

Der Betriebshof Heiterblick bzw. das Technische Zentrum Heiterblick liegt im Ortsteil Heiterblick, nordöstlich der Stadt, an der Teslastraße und wurde im Jahr 1927 eröffnet. Die Große Leipziger Straßenbahn (GLSt) übernahm am 17. April 1926 das ehemalige Gelände der J. Mehrlich Aktiengesellschaft in Berlin, Zweigniederlassung Leipzig-Heiterblick, vormals Automobil und Aviatik AG. Von 1915-1926 wurden hier überwiegend Flugzeuge konzipiert und gebaut, zuletzt auch Eisenbahnpersonenwagen und Güterwagen repariert.

Bevor aber hier die neue Hauptwerkstatt in Betrieb genommen werden konnte, waren umfangreiche Umbauarbeiten erforderlich. Bereits vorhanden war eine insgesamt 250 Meter lange Halle, die sich aus drei Bauwerken zusammensetzt: Die “Halle A” ist 170 Meter lang und 30 Meter breit, die “Halle B” ebenso 30 Meter breit, aber 10 Meter hoch und freitragend, sowie die “Halle C” mit 50 Metern Länge und 30 Metern Breite.

Aus den beiden zweischiffigen Hallen wurden dreischiffige Hallen und eine Schiebebühne wurde eingebaut. Dazu folgten Arbeitsgruben und Arbeitsstände. Die “Halle A” erhielt auf beiden Hallenseiten eine Brückenkrananlage und zwei Einfahrtsgleise. In die “Halle B” wurde eine Zwischendecke für Nebenwerkstätten eingezogen, die über einen Aufzug erreichbar war. Und die “Halle C” bekam ebenso eine Schiebebühne, beidseitige Brückenkrananlagen und Arbeitsgruben. Hier war auch die Lackiererei untergebracht. In einem Anbau mit 22 Metern Länge zogen die Spritzkabine und ein Trockenraum mit zwei Gleisen ein, die an die Werkstattgleise auf dem Gelände angebunden waren. Hier führte ein Gleis auch zur Wagenhalle mit vier Gleisen, die in Holzbauweise errichtet wurde. Weitere Umbauarbeiten und Gleisanbindungen erfolgten.

Am 1. Juni 1926 zogen die “Werkstätten I” aus der Lützner Straße in Lindenau und “Werkstätten II” aus der Wittenberger Straße in die neue Hauptwerkstatt Heiterblick um. Zwar gehörte der Stadtteil Heiterblick bereits zu Leipzig, das nächste Wohngebiet war jedoch weit entfernt. Die GLSt setzte Personenwagen ein, die zwischen Heiterblick und verschiedenen Stadtteilen pendelten – bis 1993 (?). Ende 1927 war die neue Hauptwerkstatt fertig und bezogen. Durch den Kaufvertrag wurden auch Güterwagen und eine Rangierlok übernommen, die 1942 elektrifiziert wurde und unter anderem auch neue Straßenbahnwagen beförderte.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Anlagen teilweise zerstört und bis 1950 wiederaufgebaut. 1965 erhielt die “Halle A” drei Zufahrten nebeneinander, die zu den Arbeitsständen führten. In den folgenden Jahren gab es weitere Anpassungen an die verschiedenen Straßenbahntypen, so beispielsweise für die Tatrawagen: 14 Arbeitsgruben wurden verlängert und Hebestände montiert.

Als im Jahr 1994 die ersten NGT8 nach Leipzig kamen, mussten die Arbeitsbereiche wieder angepasst werden. So konnten die neuen Straßenbahnen nun auf zwei Gleisen bis ans Ende der Hallen fahren, dadurch wurde die Strecke der Schiebebühne reduziert. Zu diesem Zeitpunkt hatte Heiterblick 44 Arbeitsstände. 1972 erfolgte eine moderne Werkstatt für Lehrlinge. 1988 wurde die Ein- und Ausfahrt der Teslastraße zur Torgauer Straße mit zwei Gleisen ausgebaut. Die Anschlussbahn wurde am 31. Dezember 1993 stillgelegt und der Abzweig Ende 1995 demontiert. Bereits in den 1990er Jahren entstanden Pläne, die Hauptwerkstatt zu einem modernen Betriebshof umzubauen, insbesondere auch zur Wartung der kommenden Niederflurbahnen.

Im Jahr 2003 schrieben die Leipziger Verkehrsbetriebe einen Architekturwettbewerb aus, den ein Leipziger Büro gewann. Künftig sollten “Halle A” und “Halle B” eine Infrastrukturwerkstatt bilden und gegenüber drei Baukörper entstehen, die sich in Betriebswerkstatt, Hauptwerkstatt und Abstellanlage unterteilen. Die Hauptwerkstatt sollte so um einen Straßenbahn- und Omnibusbahnhof erweitert werden.

Auf Grund von Finanzierungsschwierigkeiten wurde der Ausbau immer wieder verschoben und konnte zuletzt nur teilweise umgesetzt werden. In den Jahren 2011-2014 erfolgte die erste Baustufe des “Technischen Zentrum Heiterblick”. Dazu gehören der Neubau der Teslabrücke und die Anbindung über die Teslastraße, die neue Hauptwerkstatt und die Hälfte der Abstellhalle, die zunächst ohne Halle errichtet wurde. Damit konnten rechtzeitig die ersten NGT12 ihre Hauptuntersuchung durchlaufen, da sie in der alten Hauptwerkstatt keinen Platz fanden.

Die Betriebswerkstatt und die zweite Hälfte der Abstellhalle sollen ab 2022 erfolgen, da sich die LVB aktuell auf die Neubeschaffung von Straßenbahnen konzentrieren. Seit Sommer 2016 wird die Freiabstellanlage nun auch für Straßenbahnen genutzt. Notwendige Reparaturen müssen im nahgelegenen Betriebshof Paunsdorf durchgeführt werden. Spätestens 2030 könnte das “Technische Zentrum Heiterblick” komplett mit Straßenbahnhof in Betrieb gehen.

Objektbeschreibung: 

Zwischen Teslastraße und Wodanstraße und der Leipzig-Eilenburger-Eisenbahnstrecke befindet sich das Technische Zentrum der Leipziger Verkehrsbetriebe. Von der alten Bausubstanz sind die Hallen A, B und C sowie Anbauten und Verwaltungsgebäude vorhanden. Die alte Straßenbahnwendeschleife an der Wodanstraße wurde teilweise zurückgebaut. Die Infrastrukturwerkstatt wird weiterhin genutzt. Neu errichtet wurden die Hauptwerkstatt und ein Teil der Abstellanlage. Die Ein- und Ausfahrten erfolgen über die Teslastraße und Torgauer Straße. Eine Anbindung an den Ortsteil Thekla ist vorgesehen.

Quellen/Literatur/Links:
– Buch „Vom Zweispänner zur Stadtbahn“, 1996
– Buch „Von Stadtbahn und Bus“, 2007
– Leipziger Stadtverkehr www.bimmelbus-leipzig.de

Autor/in: Dave Tarassow

Datum: 12.02.2018

Überarbeitet am 18.01.2022 von Corinna Klußmann

Abbildungen: Dave Tarassow, Mai 2014




Straßenbahnhof Leutzsch

Titel des Objekts: Straßenbahnhof Leutzsch

Adresse: Rathenaustraße, 04178 Leipzig

Stadtteil: Leutzsch

Industriezweig/Branche/Kategorie: Betriebshof der Straßenbahn

Kurzcharakteristik: Die Große Leipziger Straßenbahn (GLSt) errichtete 1908 an der Rathenaustraße ein neues Depot mit zwei Wagenhallen, die 85 Meter und 110 Meter lang sind. Dazu kam 1987 eine große Freiabstellanlage. Seitdem der Straßenbahnhof Angerbrücke 2006 neu eröffnet wurde, wird das Depot nur noch ab und zu für die Abstellung von Linienfahrzeugen genutzt. Mit dem Bau der Serien-Leoliner für Leipzig und Halberstadt befand sich hier die Inbetriebnahmestelle des Straßenbauherstellers HeiterBlick.

Datierung: 1908

Objektgröße: 12.200 m²

Ursprüngliche Nutzung: Straßenbahnhof für Linienfahrzeuge

Heutige Nutzung: Abstellanlage von Schienen- und Straßenfahrzeugen (nach Bedarf)

Bau- und Firmengeschichte: Der Straßenbahnhof Leutzsch liegt im Ortsteil Leutzsch, nordwestlich der Stadt, an der Rathenaustraße und wurde 1908 eröffnet. Die Große Leipziger Straßenbahn (GLSt) nahm in der damaligen Bahnhofstraße den neuen Betriebshof am 24. März 1908 in Betrieb. Es wurden zwei Wagenhallen errichtet, eine mit 110 Metern Länge und eine mit 40 Metern Länge, jeweils mit fünf Gleisen, im Stahl- und Betonbau. Zwischen der “Großen Wagenhalle” und dem Bahnhof Leutzsch, der sich gleich gegenüber befand, gibt es ein Freiabstellgleis. Vor den Hallen und um das Verwaltungsgebäude wurde eine Wendeschleife angelegt, die die Kuppelendstelle auf der Bahnhofstraße ersetzte. Im Jahr 1912 wurde die Wendeschleife zweigleisig ausgebaut. Die 40 Meter lange Wagenhalle wurde auf 85 Meter verlängert. Das Freiabstellgleis erhielt ein Schleppdach. Bis 31. Dezember 1963 waren hier Linienfahrzeuge beheimatet – vom 1. Januar 1964 bis 25. September 1982 hingegen nur noch Arbeitswagen und historische Straßenbahnen. Bis 1968 wurden jedoch während der Betriebs-pause Fahrzeuge einer Linie untergestellt. Ab dem 26. September 1982 konnten wieder Linienwagen beheimatet und repariert werden, nachdem man eine Grube für einen Tatragroßzug einrichtete. Neben der “Kleinen Wagenhalle” wurde im November 1987 eine Freiabstellanlage mit sieben Gleisen eröffnet. Es folgte 1991 eine Betriebswerkstatt und ein Jahr später konnte hier die erste LVB-Unterflurradsatzdrehmaschine in Betrieb genommen werden. Wenn ein Betriebshof mit vielen Linien keine Fahrzeuge mehr aufnehmen kann, werden Außenstellen eingerichtet, wo lediglich die Fahrzeuge abgestellt werden. Dies geschah im Juli 1991 mit Leutzsch, als sie zur Außenstelle des Straßenbahnhofs Angerbrücke wurde – bis 25. Mai 2001. Mit Inbetriebnahme des neuen Straßenbahnliniennetzes am 27. Mai 2001 wurde der Betriebshof nicht mehr benötigt und geschlossen. Während der umfangreichen Umbauarbeiten im Straßenbahnhof Angerbrücke von 2002 bis 13. Dezember 2004 war Leutzsch wieder komplett in Betrieb. Danach wurde die Unterflurradsatzdrehmaschine aber weiterhin genutzt. Der Betriebshof wurde nunmehr Standort der LVB-Tochter LIB (Leipziger Instandsetzungsbetriebe) mit ihren Gleisfahrzeugen für die Straße. Im Jahr 2005 nutzte die LEOLINER Fahrzeug-Bau Leipzig (LFB / FBL, seit 2007 HeiterBlick) die “Große Wagenhalle” für die Inbetriebnahme der selbstgebauten Straßenbahnen des Typs NGT6 – bis 2011.
Von Ende 2015 bis Ende 2017 war in der “Großen Wagenhalle” die Leipziger Sachspendenzentrale untergebracht, die wegen eines Heizungsdefekts ausziehen musste.

Objektbeschreibung: Der Straßenbahnhof befindet sich der Rathenaustraße, die hier zugleich endet. Direkt am Depot befinden sich die Bahnalagen der Deutschen Bahn und der ehemalige Bahnhof Leutzsch, wovon noch das Empfangs- und Bahnmeistergebäude vorhanden sind. Zum Gelände gehören zwei große Wagenhallen aus Stahl und Klinkern mit Bogendächern, eine Freiabstellanlage sowie ein Verwaltungsgebäude, um das eine Straßenbahnwendeschleife führt.

Quellen/Literatur/Links:
– Buch „Vom Zweispänner zur Stadtbahn“, 1996
– Buch „Von Stadtbahn und Bus“, 2007
– Leipziger Stadtverkehr www.bimmelbus-leipzig.de

Autor/in: Dave Tarassow

Datum: 12.02.2018

Abbildungen: Dave Tarassow, Juni 2015