1

Alte Messe Halle 7

Titel des Objekts: Alte Messe Halle 7

Adresse: Curiestraße 10, 04103 Leipzig

Stadtteil: Zentrum-Südost

Industriezweig/Branche/Kategorie: Messe, Technik, Wirtschaft, Verbraucher

Kurzcharakteristik: Die Halle 7 wurde 1977 für große und schwere Anlagen und Maschinen errichtet, diente aber auch für Sportveranstaltungen und Fernsehshows. Heute erfreut sich die orangefarbene Halle mit der „Soccerworld“ und einem Fußballparadies.

Datierung: 1977

Objektgröße: ca. 12.000 m²

Ursprüngliche Nutzung: Mehrzweckhalle

Heutige Nutzung: Soccerworld mit Indoor-Fußballfeldern

Bau- und Firmengeschichte: Im Jahr 1977 wurde die Messehalle 7 errichtet, die für große Anlagen und Maschinen diente, aber auch für Sportanlagen nutzbar war. Neben der großen Halle gab es ebenerdig in Erdgeschosshöhe Räume für Büro, Sanitär und Technik. Die Außenfassade erhielt im Sockelbereich auf der Westseite eine Natursteinwand, während die anderen Seiten schlicht verputzt wurden. Darüber war die Hallenfassade mit einer geriffelten Fassade ausgebildet, vermutlich in Weiß oder hellgrau. Zur Erbauungszeit gab es auch einen einstöckigen Pavillon, der als Foyer diente und die Hallenbezeichnung 7.61 erhielt. In den 1990er Jahren wurde sie für Musikveranstaltungen genutzt, unter anderem von Tina Turner. Heute befindet sich in der ehemaligen Halle 7 die „Soccerworld“ mit zehn Fußballfeldern, die aber nicht Originalgroß sind. Äußerlich erhielt die geriffelte Fassade einen orangen Anstrich. Die Hallennummern blieben erhalten.

Objektbeschreibung: Die Halle 7 befindet sich zwischen der Curiestraße (Halle 7.11 Verwaltungsbau), Prager Straße, Eggebrechtstraße (ehemals Hallen 3 und 6, heute Porta- und MöbelBoss-Möbelhaus) und Straße des 18. Oktober (Sowjetischer Pavillon und Halle 12). Auf der Südseite stehen Parkplätze zur Verfügung. Die Westseite wird von der Strandbar „La Playa“ begrenzt.

Quellen/Literatur/Links:

  • Sonderausgabe Leipziger Blätter, „100 Jahre Alte Messe“, 2013

Autor: Dave Tarassow

Datum: 26.02.2018

Abbildungen: Dave Tarassow, 30.05.2011




Alte Messe Doppel M

Titel des Objekts: Doppel-M

Adresse: Prager Straße/Straße Alte Messe

Stadtteil: Zentrum-Südost

Industriezweig/Branche/Kategorie: Messe, Technik, Wirtschaft, Verbraucher

Kurzcharakteristik: Das Doppel-M steht für die MusterMesse und ist weithin über die Stadtgrenzen von Leipzig bekannt. Und stand mit seiner imposanten Größe einst an drei Standorten auf dem Messeareal, wovon nur noch eins übrig ist, welches nun an der Prager Straße seinen Platz hat. Entworfen hat das Doppel-M der Grafiker Erich Gruner im Jahr 1917.

Datierung: 1917

Objektgröße: 27 Meter hoch

Ursprüngliche Nutzung: Eingangstor zur Technischen Messe

Heutige Nutzung: Eingangstor zur „Alten Messe Leipzig“

Bau- und Firmengeschichte: Der Grafiker Erich Gruner (1881-1966) war Mitglied des künstlerischen Beirats der Leipziger Messe und entwarf 1917 das Logo der Leipziger Messe: das Doppel-M. In seiner ersten Idee dachte er an drei M’s, wovon das dritte Messamt bedeuten sollte, sich jedoch nicht durchsetzte. Die beiden anderen M’s stehen für Muster und Messe. Also für die Leipziger Mustermesse. Im Laufe der Zeit wurde sein Logo mehrmals geändert, aber so, dass immer noch deutlich war, das zwei M’s zu sehen sind. Laut einer Abbildung, die viele Doppel-M’s zeigt, sind 36 Änderungen vorzufinden. Das Leipziger Messelogo wurde international bekannt und ist noch heute mit der weltweit ersten Messestadt verbunden. Zur 800-Jahr-Feier von Leipzig im Jahr 1965 – hier wurde das Stadt- und Messeprivileg von 1165 gewürdigt – wurden auf dem Gelände der „Technischen Messe Leipzig“ drei 27 Meter hohe Doppel-M’s errichtet. Sie sind eine Stahlkonstruktion mit Aluminium verkleidet. Entworfen wurden sie von den Architekten Martin Lehmann und Manfred Weigend.
Heute erhalten ist nur noch ein Doppel-M, das sich an der Prager Straße befindet (Nordtor, geografisch östlich), zwischen der Prager Brücke und dem Möbelhaus Porta. Es markiert die Zufahrt zum Gelände über die Straße Alte Messe. Nach 1990 wurde an der Richard-Lehmann-Straße (heute Mini-/BMW-Niederlassung Leipzig; Ostseite, geografisch südlich) und in der späten DDR-Zeit für den Neubau des Verwaltungsgebäudes 7.11 am Deutschen Platz (Westtor, geografisch nördlich) ein weiteres Doppel-M zurückgebaut. Wo diese beiden geblieben sind, also eingelagert worden, weiß die Betreibergesellschaft LEVG (Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH) nicht. Mit Eröffnung der Neuen Messe 1996 im Norden der Stadt, prangt dort ein kleineres Doppel-M auf den vier Schornsteinen, das nachts zudem in verschiedenen Farben leuchtet. Ein weiteres Doppel-M befindet sich auf dem 1970-1972 errichteten Wintergartenhochhaus am Hauptbahnhof, das sich dreht und über die Stadtgrenzen hinaus sichtbar ist. 2017 konnte „100 Jahre Doppel-M“ gefeiert werden.

Objektbeschreibung: Das letzte erhaltene Doppel-M auf dem ehemaligen technischen Messegelände an der Prager Straße ist eine Stahlkonstruktion, die mit Aluminium verkleidet ist. Unter dem Doppel-M führen zwei Fahrbahnen der Straße Alte Messe hindurch. Diese werden von Lieferanten, Mitarbeitern und Besuchern sowie von Stadtrundfahrtbussen genutzt. Bis 2012 dominierte das Doppel-M zusammen mit den ehemaligen Messehallen 1-3 das Messe-Ensemble an der Prager Straße. Diese Hallen, bis auf den Portikus von Halle 2, wurden für einen Möbelhaus-Neubau abgerissen.

Quellen/Literatur/Links:

  • Sonderausgabe Leipziger Blätter, „100 Jahre Alte Messe“, 2013

Autor: Dave Tarassow

Datum: 25.02.2018

Abbildungen: (Dave Tarassow, 30.05.2011)




Städtisches Kaufhaus

Name: Städtisches Kaufhaus
Adresse: Neumarkt 9 – 19, 04109 Leipzig
Ortsteil: Zentrum
Industriezweig / Branche: Messewesen, Handel
Datierung: 1894 – 1901
Objektgröße: 5.236 m²
Denkmalstatus: Obj.-Dok.-Nr. 09298453

Bau- und Firmengeschichte:

Das Städtische Kaufhaus ist Leipzigs erstes Mustermessehaus und symbolisiert den Wandel im Messewesen durch die industrielle Massenproduktion im 19. Jahrhundert. Es wurde von 1894 bis 1990 – mit Unterbrechung durch Zerstörung im Zweiten Weltkrieg – als Ausstellungsfläche und Handelsplatz für die Leipziger Mustermesse genutzt.

Der Vorgängerbau (Gewandhaus) wurde 1477 bis 1498 als Messehaus der Tuchhändlergilde errichtet. 1740 bis 1744 folgte der Anbau einer Stadtbibliothek. Im Innenhof, der bereits im 15. Jahrhundert entstanden war, befand sich 1843 bis 1877 das „Königliche Conservatorium der Musik“ von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Das Städtische Kaufhaus entstand Ende des 19. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Entwicklung der Leipziger Mustermesse. Bis ins 19. Jahrhundert wurden Messeprodukte noch direkt verkauft, was mit dem Beginn der industriellen Massenproduktion erschwert wurde. Um sich der neuen Produktionsform anzupassen, entstanden zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert die ersten Mustermessen mit Leipzig als Vorreiter. Der Produzent stellte hier nicht mehr sein gesamtes Sortiment, sondern nur ausgewählte Muster seiner Produkte aus. Um die Musterexponate so eindrucksvoll wie möglich zur Geltung zu bringen, wurden im späten 19. Jahrhundert in Leipzig Messehäuser mit großen Ausstellungsflächen errichtet.

Ab 1893 wurde das Erd- und Zwischengeschoss der alten Stadtbibliothek am Gewandgäßchen zum Städtischen Kaufhaus umgebaut. Die Ausstellungsräume wurden erstmals zur Michaelismesse 1894 genutzt. Auf das Städtische Kaufhaus folgte in Leipzig und später in anderen Teilen Deutschlands und Europas der Bau weiterer Mustermessehäuser. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile des Gebäudekomplexes zerstört.

Wiederaufbau und Rekonstruktion in Anlehnung an die Originalgebäude begannen in den 1980er Jahren, in den 1990er Jahren wurden die Gebäude von einem privaten Investor grundlegend für die Nutzung als Geschäftshaus saniert. Heute dient es als Geschäftshaus mit Gastronomie, Ladengeschäften, Büro- und Veranstaltungsräumen. Auch die Universität Leipzig hat hier Räume.

Objektbeschreibung:

  • Das Städtische Kaufhaus ist ein mehrgeschossiger Gebäudekomplex mit Innenhof in der Innenstadt Leipzigs, der sich zwischen Neumarkt und der Universitätsstrasse befindet.
  • Die Fassade ist weiß und sandfarben gestrichen und enthält Verzierungen des Neobarock und des Neorokoko.
  • An der Gebäudeseite zur Universitätsstraße befindet sich eine über zwei Meter hohe Bronzestatue Kaiser Maximilians, darüber wurde aus Sandstein eine Art Plakette aus Sandstein mit der Inschrift „Erbaut 1895 und 1896 unter König Albert 400 Jahre nach der Bestätigung der Leipziger Messen durch Kaiser Max“ angebracht. Ausschlaggebend für diese Statue war das 400. Jubiläum des 1497 durch den Kaiser verliehenen Messeprivilegs beim Umbau des Gebäudekomplexes.
  • Unter dem Dach befindet sich eine Hermes-Büste, antiker Götterbote und vor allem als Gott des Handels und des Verkehrs bekannt.
  • In den großen Innenhof führen verzierte, schmiedeeiserne Türen.
  • Im Treppenhaus befindet sich eine Rekonstrution des ältesten erhaltenen Personenaufzuges Leipzigs, außerdem eine Gedenktafel für den historischen Gewandhaussaal.

Quellen/Literatur/Links:

  • Architekturführer : Die 100 wichtigsten Leipziger Bauwerke / Bernd Weinkauf. Mit Fotografien von Günter Schneider. –1. Aufl. – Berlin : Jaron, 2011. – 235 S. : zahlr. Ill.; S. 112.
  • Das Städtische Kaufhaus Leipzig. – Leipzig : Leipzig Städtisches Kaufhaus (Jersey) Limited. – Online-Ressource, Adresse: http://staedtisches-kaufhaus.de/de/ueber-dasobjekt
  • Leipzig – Stadt, Handel, Messe : Die städtebauliche Entwicklung der Stadt Leipzig als Handels- und Messestadt / Niels Gormsen. – Leipzig : Inst. für Länderkunde, 1996. – 84 S. : graph. Darst., Kt., Ill. (Daten, Fakten, Literatur zur Geographie Europas ; Daten, Fakten, Literatur zur Geographie Europas ;), S. 12 – 13.
  • Städtisches Kaufhaus (Messehaus). – Leipzig : André Loh-Kliesch. – Online-Ressource. Adresse: http://www.leipzig-lexikon.de/HAUSHOF/STKAUFH.HTM

Autor/in: H. Spitczok von Brisinski

Datum: 24.07.2017

Überarbeitung: Corinna Klußmann, 06.10.2023

Abbildungen: