1

Wasserturm Mockau

Adresse: Tauchaer Straße 14, 04357 Leipzig

Ortsteil: Mockau

Industriezweig/Branche/Kategorie: Wasserversorgung

Datierung: 1907

Denkmalstatus: Obj.-Dok.-Nr. 09260652

Bau- und Firmengeschichte:

Anfang des 20. Jahrhunderts entstand durch die wachsende Bevölkerung und Industrie ein Mehrbedarf an Wasser, welcher durch die alten Wasserversorgungsanlagen nicht gedeckt werden konnte. Im Zuge dessen entstanden zahlreiche Wassertürme.

Der Wasserturm in Mockau wurde 1907 mit einer Höhe von 65 Metern gebaut. Nach der Eingemeindung Mockaus 1915 wurde der Turm an die zentrale Leipziger Wasserversorgung angeschlossen. In diesem Zuge erfolgte 1925 ein Umbau bei dem der Wasserturm um sieben Meter abgesenkt wurde und eine neue Verkleidung erhielt. Als 1977 die ersten Plattenbauten errichtet wurden, erfolgte die Stilllegung des Wasserturms. Bis 1995 war der Turm dem Verfall preisgegeben, aus Sicherheitsgründen wurde 1996 die Haube abgehoben. Im Jahr 2001 erwarb der neue Eigentümer das Objekt von den Wasserwerken und begann mit dem Umbau zum Kletterturm, der 2004 eröffnet wurde.

Objektbeschreibung:

Ziegelmauerwerk mit Klinkerfassade
Höhe: 40 Meter ohne Haube (mit Haube 58 Meter)
Wasserbehälter: Stahlblech, nicht mehr vorhanden

Aus dem Denkmaltext: “Im folgenden Jahr war das Ziegelbauwerk, bestehend aus einem sich verjüngenden Schaft und einem leicht auskragenden Behältergeschoss mit Fensterschlitzen, vollendet. Am Turmfuß erhielt lediglich das Eingangsportal durch einen kleinen Vorbau eine aufwändigere Gestaltung. Breite Lisenen, die am oberen Schaft entsprangen und über die Auskragung hinweggeführt wurden, gliederten den Turmkopf. Ein mehrstufiges Helmdach schloss das Bauwerk ab. […] Das zeittypisch schlichte Behältergeschoss wurde von breiten auskragenden Gesimsen eingefasst und erhielt durchgehende Fensterschlitze. Die Spitze des Bauwerks bildete nun ein Kegeldach.”

Mehr Leipziger Wassertürme gibt’s hier

Quellen/Literatur/Links:

Autor: Kathrin Töpfer, Corinna Klußmann

Datum: September 2021




Flughafen Mockau

Titel des Objekts:
Flughafen Mockau

Adresse:
Am Alten Flughafen, 04358 Leipzig

Stadtteil:
Mockau

Industriezweig/Branche/Kategorie:
Verkehr/Flugzeuge, Reisen/Transit

Kurzcharakteristik:
Leipzigs erster Flughafen entstand 1913, wovon heute nur noch das Empfangs- und Bürogebäude sowie ein Vorplatz übriggeblieben sind. Geplant sind die Sanierung, mit dem Fliegerheim, und der Bau eines Hotels.

Datierung:
1913

Objektgröße:

Ursprüngliche Nutzung:
Flughafen Leipzig-Mockau

Heutige Nutzung:
leerstehend, künftig Hotel- und Eventnutzung

Bau- und Firmengeschichte:

Am Stadtrand von Leipzig, im Ortsteil Leipzig-Mockau schlummert ein wichtiges Überbleibsel deutscher Zivilluftfahrtgeschichte. Fertiggestellt 1913 diente er als Luftschiffhafen und Fliegerstation mit Fliegerheim und war der erste zivile Flughafen der Stadt Leipzig.

Während des ersten Weltkrieges waren große Produzenten des Flugzeugbaus und der Luftfahrt-Zubehörindustrie am Flughafen angesiedelt. Fortan wurde der Platz nur noch militärisch und für die Rüstungsindustrie genutzt. Nach Ende des ersten Weltkrieges wurde der Flughafen modernisiert und vergrößert, so dass er im Frühjahr 1923 vom damaligen Reichspräsidenten Friedrich Ebert als “Weltflughafen” neu eröffnet werden konnte.

Bis 1929 wurde ein zweistöckiges Verwaltungsgebäude in Stahlbeton Flachbauweise erbaut. Ausgestattet mit einer Klinkerfassade entsprach es dem Stil der “Moderne”. An beiden Seiten des Gebäudes wurden, dem Flugfeld zugewandte, verglaste Treppentürme angebaut. Im Gebäude befanden sich die Abfertigungshalle, Niederlassungen verschiedener Fluggesellschaften, die Verwaltung des Flughafens sowie die damalige Luftpolizei. Zu den geplanten vier weiteren Bauten dieser Art kam es nicht mehr.

Zur Vorbereitung des Zweiten Weltkrieges wurde am Flughafen abermals sehr viel gebaut. Die Bauten dienten ausschließlich der Luftrüstung Deutschlands und es entstanden Flugzeugproduktionsanlagen, Werften und Verwaltungsgebäude. Zu Kriegsende war aufgrund der schweren Bombenangriffe nur noch die Startbahn intakt. Der Platz wurde im Juli 1945 an die rote Arme übergeben, welche ihn bis 1949 nur sporadisch für militärische Zwecke nutzte.

Der zivile Flugbetrieb begann zur Herbstmesse 1949 und wurde kontinuierlich ausgebaut sodass der Flughafen 1957 als ständiger Leipziger Flughafen ins Streckennetz der Deutschen Lufthansa der DDR aufgenommen wurde. Während dieser Entwicklungszeit wurde das 1929 erbaute Verwaltungsgebäude stark umgebaut. Es entstanden eine Schalterhalle, ein Transitraum, Zoll- und Gepäckabfertigung im Innern des Gebäudes. Auf der ehemaligen Dachterrasse wurde ein rundum verglaster Kontrollturm errichtet. Das Fliegerheim von 1913 wurde anfangs zu einer HO Gaststätte und in den 60er Jahren zur MITROPA Gaststätte “Flughafen-Restaurant Leipzig Mockau” umgenutzt und baulich verändert. Als 1972 der letzte Linienflug von Mockau startete, begann die Nutzung als Agrarflug-Stützpunkt und auch die GST der DDR beanspruchte den Platz für Fallschirmabsprünge.

Nachdem 1991 der Flugbetrieb aufgrund Lizenzenzug und Sperrung des Platzes für immer eingestellt wurde, bewarb die Stadt Leipzig das Gelände für Investoren. Es wurde die neue Leipziger Messe errichtet und der ehemalige Versandhändler Quelle errichtete ein großes Versandzentrum auf dem Gelände. Das Abfertigungsgebäude und das alte Fliegerheim waren dem Verfall und dem Vandalismus preisgegeben. Dadurch sind gerade im Fliegerheim viele Merkmale der alten Pracht verlorengegangen bzw. so stark zerstört das sie nicht bestehen bleiben können.
2013 wurde bekannt, dass die beiden Gebäude Teil eines neu zu bauenden Hotelkomplexes werden sollen. Der Investor legt laut eigenen Aussagen Wert darauf, möglichst viel der alten Sanierungs- und restaurierungswürdigen Bausubstanz zu erhalten und in das geplante Projekt einzufügen. Der eigentliche Hotelbau soll die Form eines Luftschiffes erhalten, eine kleine Erinnerung an die Anfänge des Geländes…

Text:
Wolfgang Rumpelt, Leipziger Verein für Luftfahrt e.V., 2015

Objektbeschreibung:
Das Empfangs- und Bürogebäude sowie das Fliegerheim sind in einem guten Zustand erhalten, aber dringend sanierungsbedürftig. Entkernungsarbeiten haben bereits stattgefunden. Zurzeit (November 2017) gibt es keine Neuigkeiten über die geplante Nutzung.

Quellen/Literatur/Links:
BAUSTEIN-Magazin Nr. 8, 1/2015, www.netzwerk-stadtforen.de

Autor:
Wolfgang Rumpelt
Dave Tarassow

Datum:
28.02.2014 / 22.11.2017

Abbildungen:
Dave Tarassow