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Zahnradwerk Liebertwolkwitz

  • früher: Köllmann-Getriebebau GmbH
  • DDR: zusammen mit den Werken in Leipzig: VEB Fahrzeuggetriebewerke »Joliot Curie« Leipzig im VEB IFA Kombinat Nutzkraftfahrzeuge Ludwigsfelde
  • heute: Neues Zahnradwerk Liebertwolkwitz GmbH und Gewerbegebiet

Adresse: Ostende 5, 04288 Leipzig

Stadtteil: Liebertwolkwitz

Industriezweig/Branche/Kategorie: Herstellung von Lagern, Getrieben, Zahnrädern und Antriebselementen

Datierung: 1935

Objektgröße: ca. 24.000 m²

Bau- und Firmengeschichte: Gustav Köllmann (*1874 / + 1966) übernahm die väterliche Maschinenfabrik und gründete ab 1904 weitere Werke, auch in Leipzig, zur Herstellung von Zahnrädern und Getrieben, speziell Präzisionszahnrädern. Er führte den Werkzeugmaschinenbau ein. 1935 gründete er in der Oststraße 5 (heute Ostende) in Liebertwolkwitz bei Leipzig (heute Ortsteil von Leipzig) das Zweigwerk Köllmann-Getriebebau GmbH.
Nach dem Krieg wurde er enteignet und die Werke in Leipzig wurden demontiert. Das Werk in Liebertwolkwitz firmierte ab Juli 1946 als SAG (Sowjetische Aktiengesellschaft) für Maschinenbau Köllmann-Getriebebau GmbH. Die verbliebenen Betriebsteile wurden 1958 mit der Maschinenfabrik Reinhardt vereinigt und als VEB Fahrzeuggetriebewerke »Joliot Curie« Leipzig im VEB IFA Kombinat Nutzkraftfahrzeuge Ludwigsfelde geführt.
Nach der Wende wurde die Produktion in Liebertwolkwitz als Zahnradwerke Leipzig konzentriert. Nach einer Insolvenz 1998 wurde mit Krediten 1999 die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH gegründet und bis heute erfolgreich betrieben. Die Firma hat sich 2016 am Tag der Industriekultur beteiligt.
1949 wurde die Produktion auch in den bereits bestehenden Werken in Langenberg und Düsseldorf durchgeführt.

Objektbeschreibung: großflächiger Skelettbau mit Betonplatten ausgefacht, z.T. Industrieverglasung, Flachdach

Quellen/Literatur/Links:

Autor: Helmut Sander

Datum: 10.05.2019

Foto: Helmut Sander, Mai 2019




Erla

Titel des Objekts: Erla-Maschinenwerk GmbH

Adresse: Leipzig, Wodanstraße 40

Stadtteil: Thekla

Industriezweig/Branche/Kategorie: Flugzeugbau

Kurzcharakteristik: Unternehmen zur Lizenzproduktion von Flugzeugen

Datierung: am Standort von 1935 bis 1945

Objektgröße: ca. 67 ha

Ursprüngliche Nutzung: Feld

Heutige Nutzung: Industriebrache im Wald, Verwaltungsgebäude ist ein Schulmöbellager, teilweise Nutzung durch die Firma: REWO Recycling & Rekultivierung GmbH

Bau- und Firmengeschichte: Das Leipziger Erla Maschinenwerk war eine Verlagerung der 1933 von J. S. Rasmussen und Franz Xaver Mehr gegründeten Eisen- und Flugzeugwerk Erla GmbH aus dem Ort Erla bei Schwarzenberg. Die Erla-Maschinenwerk GmbH (umgangssprachlich Erla) wurden am 18. Juli 1934 gegründet und Arno Fickkert zum Direktor ernannt. Zur Verschleierung der wirklichen Produktionsziele, nämlich des Flugzeug- und Tragflächenbaus, wurde die Fabrik Maschinenwerk genannt.

Die Erla-Maschinenwerk GmbH wurde mit Wirkung vom 20.6.1936 verstaatlicht. Die Kontrolle übernahm der staatliche Luftfahrtkontor als Treuhandverwalter des Deutschen Reiches.

An diesem Standort wurden unter Mithilfe der Zweigwerke und Zulieferer in den Jahren von 1935 bis 1945 ca. 11000 Stück des deutschen Jagdflugzeuges Messerschmidt Bf 109 gebaut, diese Stückzahl stellt ein Drittel der gesamten Produktion dieses Types dar. Nebenher wurden noch 24 Stück Arado Ar 65, 80 Stück Heinkel He 51sowie 76 Stück Arado Ar 68 und 106 Maschinen der Gotha Go 145, Lastensegler DFS 230, sowie Tragflächen für die Me 110 und Fahrwerke für die Me 163 gefertigt.

Die Produktion stieg im Jahr 1944 auf 4468 Me109. Die Zahl der Belegschaftsmitglieder war 1943 mit 24991 auf ihrem Höchststand, davon waren 16032 Fremdarbeiter, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge.

Das Werk hatte Zweig- und Zulieferbetriebe in folgenden Orten:

  • Werk II: Leipzig-Mockau
  • Werk III: Abtnaundorf
  • Werk IV: Johanngeorgenstadt
  • Werk V: Kammgarnspinnerei in der Pfaffendorfer Straße
  • Werk VI: Frontreparaturwerk Brüssel
  • Werk VII: Frontreparaturwerk Antwerpen-Mortsel
  • Werk VIII: Frontreparaturwerk Mielec bei Krakau

Standorte weiterer Zulieferer:
Pegau, Groitzsch, Naunhof, Flöha, Oberstützengrün, Aue, Crimmitschau, Mülsen, Plauen, Greiz, Pretzsch, Oschatz, Dresden, Delitzsch, Meißen u.a.m.

Die Motoren kamen z.B. für die Me 109 von Daimler-Benz, es wurde der DB 605 eingesetzt.

Durch einen Luftangriff am 4.2.1944 wurde das Werk schwer getroffen, weitere Luftangriffe auf das Werk erfolgten am 20.2., 29.5., 29.6. und 20.7.1944.

Am 18. April 1945 wurde unter den 304 zurückgebliebenen, kranken Häftlingen und Zwangsarbeitern der Erla-Arbeitslager ein Massaker durch die SS-Wachmannschaften verübt, welches nur 67 Häftlinge überlebten.

Am 18. April besetzte die US Armee das Werk und ab Juli 1945 wurde das Werk der sowjetischen Militäradministration unterstellt. Als ehemaliger Rüstungsbetrieb sind in den Jahren 1945 bis 1946 alle noch brauchbaren Maschinen demontiert worden. Sämtliche Werkhallen, Lager, Bürogebäude usw., bis auf das Verwaltungsgebäude, wurden nach ihrer Ausräumung gesprengt, soweit sie nicht bereits vorher durch Bomben zerstört waren. Am 27. August 1949 ist die Firma laut Handelsregister erloschen.

Objektbeschreibung: Das Gelände ist ca. einen Kilometer lang und an seiner größten Nord-Süd Ausdehnung 600 Meter breit. Die nördliche Grenze bildet die Erla-Siedlung, die östliche Grenze die Wodanstraße, nach Süden dehnte sich das Werk bis zum Gelände der Straßenbahnwerke Heiterblick aus.

Quellen/Literatur/Links:

  • Die Erla-Werke GmbH und das Massaker von Abtnaundorf, Karl-Heinz Rother, Jelena Rother
  • DKW und die Erla Me-Flugzeuge, Karl-Dieter Seifert
  • Erla Heiterblick USSB Spd 34

Persönliche Dokumente und Informationen von:
Karlheinz Schulze, Jelena Rother, Wolfgang Rumpelt, Heiko Zeidler,
www.ROG-Film.de

Autor: Roger Liesaus

Datum: 5. März 2019

Abbildungen:

  • Produktion von Messerschmitt Bf 109, Bundesarchiv_Bild_101I-638-4221-06, wikimedia
  • Hauptverwaltung Erlawerk I,Enno Seifried 2014
  • Lehrwerkstatt, Roger Liesaus 2019
  • Torpfeiler Haupteingang, Roger Liesaus 2019
  • Pumpstation, Roger Liesaus 2019
  • Splitterschutzgraben, Roger Liesaus 2019
  • Splitterschutzbunker, Roger Liesaus 2019
  • Edelstahlwanne, Roger Liesaus 2019



Mitteldeutscher Feuerungsbau

Objekt: Mitteldeutscher Feuerungsbau

früher: Fränkel & Viebahn
DDR: VEB Mitteldeutscher Feuerungsbau (MIFEU) und später VEB Feuerungsanlagenbau im Kombinat Kraftwerksanlagenbau
heute: Solarpark, Kleingewerbe, Brachfläche

Adresse: Händelstr. 14, 04288 Leipzig

Ortsteil: Holzhausen

Industriezweig/Branche/Kategorie: Maschinenbau, Feuerungsanlagen

Kurzcharakteristik: Bau von Feuerungsanlagen vor allem für Braunkohle

Datierung: 1922

Objektgröße: 48000 m²

Bau- und Firmengeschichte:

Die Firma Fränkel & Viebahn ließ sich 1922 auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei an der Händelstraße nieder und vergrößerte sich dort. 1945 erfolgte die Enteignung. Weiterführung der Produktion als VEB Mitteldeutscher Feuerungsbau Holzhausen (MIFEU). Im Zuge der Kombinatsbildung erfolgte die Umbenennung in VEB Feuerungsanlagen Holzhausen.

Ab Juli 1990 erfolgte die Privatisierung als Mitteldeutsche Feuerungs- und Umwelttechnik GmbH.
Trotz guter Auftragslage kam es wegen Differenzen mit der Treuhand 2011 zur Einstellung der Produktion. 2012 wurden die Anlagen und die meisten Gebäude zurückgebaut. Es entstand ein Solarpark und ein Autoservice. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude sollte 2016 eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet werden, dazu kam es aber nicht.

Objektbeschreibung:

Vom ehemaligen Feuerungsbau gibt es noch wenige kleinere Gebäude, die von Gewerbebetrieben genutzt werden, das mehrgeschossige ehemalige Verwaltungsgebäude und zwei Industrieschornsteine. Die größte Fläche wird von der Solaranlage genutzt, der Rest sind Brachflächen

Quellen/Literatur/Links:

  • Industriegeschichte von Holzhausen (Sachs), Broschüre des Heimatvereines
  • Klaus Behling, Die Treuhand – Wie eine Behörde ein ganzes Land abschaffte
  • Ortschronik von Holzhausen

Autor: Helmut Sander

Datum: 03.02.2019

Abbildungen:

  • Luftaufnahme, 1925, aus der Industriegeschichte des Heimatvereines
  • eigenes Foto (H. Sander) Okt. 2018: die beiden Industrieschornsteine und ein Gebäude



Gebrüder Brehmer Maschinenfabrik

Titel des Objekts: Gebrüder Brehmer Maschinenfabrik

Objekt 1: Fabrikgebäude, Gießerstraße 12A, 04229 Leipzig (früher W31 Leipzig), erbaut 1905, ursprünglich für Spezialfabrik für Holzbearbeitungsmaschinen E. Kiessling & Co.ab ca. 1936 zu Gebrüder Brehmer gehörig – Buchbindereimaschinenbau

heutige Nutzung:

  • HSB Unternehmensgruppe (u.a. Heizung-Sanitär-Bau)
  • Verkaufs-Niederlassung der Theo Förch GmbH & Co. KG

Objekt 2: Fabrikgebäude, Karl-Heine-Str. 107/109 04229 Leipzig (früher W31 Leipzig), erbaut 1913, Bauherr Gebrüder Brehmer Buchbindereimaschinenbau

heutige Nutzung:

  • Fa. sage, (Software, Dienstleistungen)
  • Fa. DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH

Stadtteil: Plagwitz

Industriezweig: Polygraphischer Maschinenbau – Buchbindereimaschinen

Datierung: Firmengründung Gebrüder Brehmer: 1879; Fabrikgebäude um 1900 und 1905

Objektgröße: Gesamtfläche der Unternehmensbebauung der Gebrüder Brehmer ca. 10.000 qm.

Bau- und Firmengeschichte:

  • 1872 entwickelt Hugo Brehmer (geb. 1844 in Lübeck) in Philadelphia / USA ein Verfahren zum maschinellen Drahtheften von Papierbögen
  • 1873 ist er gemeinsam mit Bruder August Inhaber der Maschinenbaufirma Brehmer Brothers und entwickelt in den darauf folgenden Jahren die Buchdrahtheftmaschine
  • 1879 kehrt Hugo Brehmer – mit Werkzeugmaschinen aus Amerika – wieder zurück nach Deutschland und siedelt sich in Plagwitz an. Auf dem Gelände der früheren Holzhandlung und Kistenfabrik Just, Kachholz & Reuter (Albertstraße 61, heute: Karl-Heine-Straße 111) gründet er unter dem Namen Gebrüder Brehmer eine Fabrik zur Produktion von Buchbindereimaschinen – zunächst mit zwei Angestellten. Das erste mit Draht geheftete Buch wird auf der Kantate-Ausstellung der Buchhändler in Leipzig gezeigt. Noch im gleichen Jahr arbeiten in der Dampfbuchbinderei H. Sperling die ersten drei Drahtheftmaschinen von Gebr. Brehmer
  • 1884 Die Schiffchen-Faden-Buchheftmaschine wird marktreif
  • 1891 Hugo Brehmer stirbt. Plagwitz ist nach Leipzig eingemeindet
  • Friedrich Rehwoldt übernimmt die Geschäftsführung
  • Ab 1894 Produktion von Falzmaschinen mit halbautomatischer Bogenführung, die bis 1904 vollständig automatisiert werden konnten.
  • Um 1900 wird das Firmengelände bis zur Weißenfelser Straße ausgedehnt. Der Export floriert, die Produktpalette wird erweitert. In der dritten Unternehmergeneration führt Ludolf Colditz (jun.) (1883–1952) die Firma. Er arbeitet seit 1909 bei Gebr. Brehmer.
  • 1912 wird das Nachbargrundstück der ehemaligen Parkett-und Stabfußbodenfabrik A. Heym, Karl-Heine-Str. 107/109 erworben. Diese war seit 1888 am System der Gleisfinger (Anschlussgleise an das Eisenbahnnetz) beteiligt, damit wohl auch Gebr. Brehmer von Anfang an.
  • 1913 wird auf o.g. Grundstück das große Frabrikgebäude im Reformstil mit Klinker- und Putzfassade erbaut
  • 1920er Jahre: Das Firmengelände vergrößert sich durch Ankauf weiterer Nachbargrundstücke in der Weißenfelser Straße. Viele der auf den Grundstücken bereits vorhandenen Fabrikgebäude werden für die eigene Produktion weiter genutzt.
  • 1926 Kauf des Grundstücks Weißenfelser Str. 84 (vorm. F. Koehler Witwe & Sohn, heute Rapidobject GmbH)
  • 1936/37 wird das benachbarte Fabrikgebäude Gießerstr. 12A übernommen. Darin wurden vormals Holzbearbeitungsmaschinen produziert. Bis Ende der 1930er Jahre entwickelt sich Gebr. Brehmer zum Weltmarktführer für Maschinen der buchbinderischen Weiterverarbeitung. Nach Einbrüchen im Ersten Weltkrieg, in Inflation und Weltwirtschaftskrise erreicht das Unternehmen in den Jahren des Nationalsozialismus mit über 2000 Beschäftigten eine vorläufige maximale Ausdehnung.
  • 1939-1945 ist der Betrieb teilweise auf Kriegsproduktion umgestellt und bringt dem Unternehmen erhebliche Gewinne.
  • 1945 Bilanz nach Kriegsende: geringe Kriegsschäden. Das Unternehmen wird aufgrund des Befehls Nr. 124 der SMAD vom 30. Oktober unter Sequester gestellt.
  • 1948 erhält die Enteignung basierend auf den Volksentscheid vom 30. Juni 1946 Rechtskraft. Es erfolgt die Umwandlung in den volkseigenen Betrieb VEB Polygraph, Gebrüder Brehmer.
  • 1951 wird der VEB Polygraph, Gebr. Brehmer Leipzig mit dem VEB Polygraph Triumph Leipzig-Mölkau (vormals Fa. Gutberlet & Co., Mölkau) zusammengelegt und führt die Bezeichnung VEB Polygraph Falz- und Heftmaschinenwerk Leipzig.
  • 1953 Umbenennung in VEB Falz- und Heftmaschinenwerk Leipzig. Der Exportanteil an der Gesamtproduktion erreicht mit 91 Prozent einen Höchststand.
  • 1960 Fusion mit dem VEB Buchbindereimaschinenwerk Leipzig (ehemals Fa. Karl Krause) zum VEB Leipziger Buchbindereimaschinenwerke, Kurzbezeichnung LBW. (Werk I = ehemals Brehmer, Werk II ehemals Krause)
  • 1970 Das Kombinat Polygraph Leipzig (horizontale u. vertikale Zusammenschlüsse) in Zusammenhang mit der Auflösung der VVB Polygraph (nur horizontale Konzentration). Stammbetrieb wird LBW.
  • 1984 Angliederung weiterer Betriebe: VEB Blechverarbeitungswerk, Berliner Str., VEB Werk für graphische Maschinen in Taucha und das Ingenieurbüro Polygraph
  • 1990 nach der politischen Wende wird das Kombinat Polygraph aufgelöst. Die neue Brehmer Buchbindereimaschinen GmbH Leipzig ist ab 1. Juli der Treuhand unterstellt.
    1991 erwirbt die McCain Manufacturing Corporation, Sitz in Hamburg und Chicago, das Unternehmen. Das Sanierungskonzept sieht einen Stellenrückbau von 4/5 auf ca. 500 Angestellte vor.
  • 1993 verlegt das Unternehmen betitelt mit dem Namen McCain Brehmer Buchbindereimaschinen GmbH seinen ursprünglichen Standort von Leipzig-Plagwitz zum 13 Hektar großen neuen Produktions- und Vertriebsgelände (Brahestr. 8) im neuen Industrie- und Gewebepark Leipzig Nordost. Am Jahresende muss wegen konjunktureller Schwierigkeiten der Antrag auf Eröffnung des Gesamtvollstreckungsverfahrens gestellt werden.
  • 1994 übernimmt der Falzmaschinenhersteller Stahl GmbH & Co. KG aus Ludwigsburg den neuen Leipziger Standort. In die zum größten Teil sanierten Gebäude am alten Standort in Plagwitz ziehen zögerlich nach und nach unterschiedlichste Firmen ein.
  • Ab 1999 gehört die Stahl GmbH mit dem Leipziger Betrieb zur Heidelberger Druckmaschinen AG.
  • 2015 Schließung des Standortes Leipzig der Heidelberg Postpress Deutschland. Damit kommen nach über 135 Jahren keine Buchbindereimaschinen mehr aus Leipzig.

Objektbeschreibung Gebäude Gießerstr.12A: (in Denkmalliste Leipzig Obj.-Dok.-Nr.: 09264279). Das um 1905 errichtete dreigeschossige Fabrikgebäude befindet sich in Ecklage zur Weißenfelser Straße.

Bauherr: Spezialfabrik für Holzbearbeitungsmaschinen E. Kiessling & Co. Die Firma. war 1906 Aussteller bei der 3. Deutschen Kunst- und Gewerbeausstellung in Dresden.

Merkmale: Fabrikgebäude mit turmartigen Eckrisalit und Mansard-Walmdach zur Straßenkreuzung, Klinker-fassade in Formen der versachlichten Architektur nach 1900. Klinker-, Putz- und Kunststeingliederungen. Verzichtet wird auf Bauschmuck, wie beispielsweise am Gebäude der Sächsischen Wollgarnfabrik Tittel & Krüger. Stattdessen wird die Fassade durch den Einsatz verschiedener Materialien akzentuiert, die in ihrer Farbigkeit mit der roten Klinkerfassade kontrastieren.

Objektbeschreibung Gebäude Karl-Heine-Str.107/109: (in Denkmalliste Leipzig Obj.-Dok.-Nr.: 09264128). Das Fabrikgebäude ist ein Stahlbeton-Skelettbau, im Reformstil mit vorgeblendeter Klinker- und Putzfassade. Durch diese Kombination sind große lichtdurchflutete Fenster möglich. Markant: In Jugendstilelemente eingebettete Fensterstürze aus Sichtbeton. Gebäude mit 12 Achsen (Fensterreihen), fünfgeschossig, Einfriedung und Vorgartenstreifen. Im Gegensatz zur Straßenansicht wirkt die Gebäuderückseite kleinteilig, verschachtelt und schmucklos. Architekten: Händel & Franke.

Quellen und Literatur:

Autoren: Juliane Gölzner, Thomas Wommer

Datum: 25.04.2018




Karl Krause

Titel des Objekts: Buchbindereimaschinenwerke Leipzig / Karl-Krause-Fabrik

Adresse: (Fabrikgebäude) Theodor-Neubauer-Str. 60 04318 Leipzig, 1905-1963: Karl-Krause-Str. 60

Stadtteil: Anger-Crottendorf

Industriezweig/Branche: Polygrafischer Maschinenbau / Buchbindereimaschinenbau

Datierung: Firmengründung 1855, Fabrikgebäude 1913

Objektgröße: Nutzfläche Fabrikgebäude ca. 7700 m², Fabrikgelände (schwankende Größenangaben): ca. 63.000 m², bzw. 5ha (1892)

Ursprüngliche Nutzung: Fabrikgebäude für den Bau von Buchbindereimaschinen und Lehrwerkstatt

Heutige Nutzung: keine, gegenwärtig Ruine

Bau- und Firmengeschichte:

  • 1823 wird Karl Krause als 11. Kind der Familie in Liemehna, einem preußischem Dorf bei Eilenburg, als Sohn eines Gutsbesitzers (auch Landwirt notiert) geboren. 1838 Umzug nach Leipzig. Er arbeitet als Laufbursche des Konditors Wilhelm Felsche für das Café Français (neben der Paulinerkirche). Felsche ist in Liemehna an einer Zuckerfabrik beteiligt. Anmerkung: Café zu Beginn des 1. Weltkrieges umbenannt in Café Felsche
  • 1842-1846 Schlosserlehre, anschließend Wanderschaft in SW-Deutschland und der Schweiz
  • 1848 wieder in Leipzig, bildet sich Krause autodidaktisch weiter und arbeitet als Geselle in mehreren Maschinenfabriken, auch in der Leipziger Eisenbahnbau-Werkstatt der Gebr. Harkort, wo seine Meisterwerdung erfolgt. Der Meistertitel wird ihm verwehrt, so nennt er sich Mechanicus und Maschinenbauer
  • 1855 richtet sich Krause in der Erdmannstraße (heute Reichelstraße) mit geringem Kapital und der Hilfe von Felsche eine Reparaturwerkstatt für Maschinen des grafischen Gewerbes ein. Innungszwang und Schwierigkeiten als Ausländer das Bürgerrecht zu erlangen, erschweren Krause die Etablierung, ehe er seinen Bürgereid leisten kann. Im Fokus stehen bald selbstgebaute Steindruckpressen und Papierschneidemaschinen. Krause baut eine stark verbesserte Kniehebelpresse für Blinddruck und Vergoldung
  • 1857 kommt eine kleine Eisengießerei hinzu
  • 1859 beginnt der Export seiner Erzeugnisse
  • 1861 Umzug des Betriebes in die Inselstraße 14/16 – in das Graphische Viertel  (um 1900 gibt es im Graphischen Viertel ca. 2100 Betriebe der Branche, also Verlage, Druckereien, Buchbindereien, Buchhandlungen, Antiquariate und entsprechende Maschinenbaubetriebe)
  • 1870 kauft Krause in Crottendorf, östlich von Leipzig gelegen, ein großes Gelände für seine neue Fabrik
  • Krause bezieht seine Gussteile noch von drei fremden Gießereien
  • Ab 1873 beginnt deshalb der Bau der neuen Fabrik mit der Eisengießerei, was sich zeitweise auch in der Firmenbezeichnung wiederfindet: Maschinenfabrik und Eisengießerei Karl Krause, Leipzig
  • Schmiede und Kesselhaus folgen.
  • 1877 Fabrikhallenbau längs der heutigen Zweinaundorfer Straße
  • 1878 zieht die gesamte Belegschaft um – die Baumaßnahmen sind im Wesentlichen abgeschlossen. Das Pendeln zwischen Inselstraße und Crottendorf hat ein Ende. Krause wird als sozial eingestellter Patriarch charakterisiert: Auch zum Wohle der Firma lässt er Werksküche, Bibliothek, betriebseigenes Schwimmbad, Umkleideräume und Werkswohnungen bauen, sorgt für die Vergabe von Sozialleistungen und initiiert einen Sanitätsdienst. Er lässt auf dem Firmengelände fast 100 sogenannte Familiengärten nach Schreberschem Vorbild anlegen, die den Arbeitern gegen eine geringe Pacht zur Nutzung überlassen werden.
  • 1887 Anschluss durch die Leipziger Pferde-Eisenbahn (LPE) an Leipzig. Das Projekt wird von Krause mit Land und Geld unterstützt. Die Konzession als Betreiber der LTE besitzt eine englische Firma. PKW und das alltagtaugliche sichere Fahrrad gibt es noch nicht! Die Fabrik ist auch für Leipzig der größte Arbeitgeber.1883 fusionieren Anger und Crottendorf zur Gemeinde Anger-Crottendorf mit Krause als größtem Arbeitgeber.
  • 1889 wird Anger-Crottendorf zur Stadt Leipzig eingemeindet, ebenso wie z.B. Reudnitz
  • 1893 erhält Karl Krause für sein soziales Engagement den Ehrentitel Kommerzienrat 
  • 1893/94 Übergabe der Firmenleitung an Heinrich Biagosch (Schwiegersohn und Ehemann einer seiner 3 Töchter und in der Krause-Firma seit 1877 beschäftigt). Er wird Teilhaber.
  • 1895 Übernahme der Falz-und Heftmaschinenfabrik Ernst Preuße
  • 1896 hat die Fabrik 600 Beschäftigte und wird ein führendes Unternehmen der Branche
  • 1898 lässt Krause eine Eisenbahnverbindung zum Werk errichten. Er nutzt die Nähe des Eilenburger Bahnhofes. Die Waggons können bis in die Höfe der Fabrik fahren, unmittelbar an der Westseite der benachbarten Eisen-bahnbrücke (in Denkmalliste Leipzig Obj.-Dok.-Nr. 09264507), später erbaut: 1905. Auf der Zweinaundorfer Str. ergibt sich so eine kuriose Schienenkreuzung von Straßenbahngleis und Eisenbahngleis. Kurios auch der minimale Spurweitenunterschied (Straßenbahn: 1458 mm, Eisenbahn: 1435 mm. Die Differenz soll auf einem Umrechnungsfehler vom Zoll-System ins metrische System (in Deutschland ab 1872) für das Straßenbahngleis entstanden sein. Noch heute besitzt die Leipziger Straßenbahn die größte Spurweite aller deutschen Straßenbahnen. Zusätzlich hat die Fabrik aber auch einen eigenen Fuhrpark.
  • 1902 stirbt Karl Krause. Heinrich Biagosch übernimmt den Betrieb.
  • 1903 Ein 2.Rückschlag: Große Teile der Fabrik fallen einem Brand zum Opfer. Wiederaufbau und Brandschutz-maßnahmen folgen, z.B. Brandschutzmauern und eigene Feuerwehr
  • 1906 ist die Villa Krause fertig – ein gelber Klinkerbau – ein veritabler (wahrhaftiger) Stilgemischtwarenladen
  • Familie Biagosch wohnt zusammen mit der Witwe Karl Krauses in der Villa auf dem Fabrikgelände.
  • Ab 1918 sind alle drei Söhne von Biagosch in der Geschäftsleitung
  • 1919 wird das Unternehmen in Krausewerke umbenannt
  • 1922 verfügt das Werk über ca. 1600 Beschäftigte
  • 1924 stirbt Vater Heinrich Biagosch
  • 1929 wird die Repetier-Kopiermaschine erfunden.
  • 1934 Sonderabteilungen fertigen Flugzeugteile (bis1941)
  • 1936 neuer Name Karl Krause, Maschinenfabrik
  • Ab 1941/42 kommen auch Zwangsarbeiter zum Einsatz, besonders aus Osteuropa
  • 1942/43 wird die erzwungene volle Kapazität des Betriebes zur Panzer-Ersatzteilproduktion ausgeschöpft.
  • Kurz vor Kriegsende sind ca. 530 Zwangsarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen wird durch Bombardements der Alliierten beschädigt: Die Fabrikhallen brannten zu ca.65% aus.
  • 1945 nach Kriegsende werden 70% der Werkzeugmaschinen und Betriebsanlagen demontiert und in die SU abtransportiert. Die verbleibenden 30% sollen für Reparationsaufträge genutzt werden.
  • 1946 wird die Firma auf Grund des Volksentscheides in Sachsen enteignet. Die drei Söhne von Heinrich Biogasch verlassen Leipzig Richtung Westen (alle drei waren in der NSDAP). In Neuss gründen sie das Unternehmen neu.
  • 1948 wird das Werk in Leipzig verstaatlicht und nennt sich nun Polygraph Karl Krause VEB Papier-Verarbeitungsmaschinen
  • 1949 Umzug der Biagosch-Firma von Neuss nach Bielefeld, Gründung der Krause-Biagosch GmbH Deutschland
  • 1951 Umbenennung des Leipziger Werkes zum VEB Polygraph Buchbindermaschinenwerk Leipzig, gängige Kurzbezeichnung: Bubima
  • 1959/1960 wird die ehemalige Firma Gebr. Brehmer (ansässig in Plagwitz) mit dem VEB Buchbinderei-Maschinenwerk Leipzig zum neuen Großbetrieb VEB Leipziger Buchbindereimaschinenwerke fusioniert, Kurzbezeichnung LBW. Die Eigenständigkeit geht verloren. Zur Unterscheidung wird es Werk II genannt.
  • 1970 wird das Kombinat Polygraph Leipzig gegründet (horizontale und vertikale Zusammenschlüsse) in Zusammenhang mit der Auflösung der VVB Polygraph (nur horizontale Konzentration). Das Kombinat hat ca. 16.000 Beschäftigte und liefert Erzeugnisse in mehr als 60 Länder. Stammbetrieb wird LBW.
  • 1990 wird das Kombinat Polygraph Leipzig aufgelöst und in seine einzelnen Betriebe zerlegt. Der Betrieb wird ab 1. Juli der Treuhand unterstellt. Die neue Brehmer Buchbindereimaschinen GmbH, letzter Anschließer am ehemaligen Eisenbahn-Anschlussgleis.
  • 1994 Werksschließung (Werk II) und Abriss fast aller Gebäude – siehe auch Katalogseite Gebrüder Brehmer zur Entwicklung von Werk I. Die Stadt Leipzig plant ein neues Wohngebiet, das aber bis heute nicht realisiert ist. Neue Straßennamen werden festgelegt, z.B. Weidenbachplan.
  • Kurz nach der Jahrtausendwende sind die letzten Gleise, die Weichen an der Abzweigstelle Anger und die Brückenüberbauten über die Zweinaundorfer Straße demontiert.
  • 2013 bis 2014 werden Krause-Villa (in Denkmalliste Leipzig Obj.-Dok.-Nr.: 09264498) und Remise (Wirtschaftsgebäude) umfangreich saniert, ebenfalls das Kontorgebäude mit Tordurchfahrt (Zweinaundorfer Straße 59 = alte Firmenadresse). Neue Wohnungen entstehen, außerdem eine Klinik für Kavitation (Ziel: Gewichtsreduzierung) und eine Gemeinschaftspraxis. Im 1913 errichteten Fabrikgebäude sollen 100 Wohnungen entstehen, weitere 100 auf dem inzwischen bewaldeten Areal.

Objektbeschreibung: Fabrikgebäude (in Denkmalliste Leipzig Obj.-Dok.-Nr.: 09261088), erbaut 1911 bis 1913, am Giebel die Inschrift A.D.1913, in offener Bebauung, ein dominanter Bau, ortsbildprägend von Bedeutung, 4 bzw.5-geschossig, rote Klinkerfassade, Gebäude auch für Verwaltung und Lehrwerkstatt genutzt.
Markant: Gebäude mit vielen Türmen und pittoresker (malerischer) Dachlandschaft von der Gebäuderückseite aus sichtbar, 22 Achsen (Fensterreihen), davon mit 5 Achsen mit Halbgeschoss und Dreieckgiebel, ausgebautes Dachgeschoss. Andere Baulichkeiten an der Gebäuderückseite sind abgebrochen worden.
Blick-Tipp: Links neben dem Fabrikgebäude (Theodor-Neubauer-Straße 60) führt ein zum Schleichweg degradierter Fußweg zur 2013 stillgelegten Eisenbahnstrecke inkl. S-Bahnhaltepunkt. Von hier aus hat man eine schöne Aussicht auf das große Areal der ehemaligen Fabrik, rechts die Rückansicht des großen beschriebenen Fabrikgebäudes, hinter einem wildgewachsenem jungen Wäldchen die Villa-Krause – gerade noch sichtbar. Die einstige Eisenbahnstrecke soll zum „Parkbogen Ost“ umgestaltet werden – so der Plan. Die bis heute existierende Industriebrache ist ein Sinnbild für den schwierigen Strukturwandel nach 1990.

Quellen/Literatur/Links:

Autoren: Dave Tarassow, Thomas Wommer

Datum: 25.04.2018

Fotos: Dave Tarassow (13.01.2013)




MIMO

Titel des Objekts: Mitteldeutsche Motorenwerke G.m.b.H. Taucha

Adresse: Taucha, Am Veitsberg

Industriezweig/Branche/Kategorie: Flugzeug-Motorenbau

Kurzcharakteristik: Unternehmen zur Lizenzproduktion von Junkers-Flugmotoren

Datierung: am Standort von 1935 bis 1945

Objektgröße: ca. 80 ha

Ursprüngliche Nutzung: Wald und Feld

Heutige Nutzung: Industriebrache im Wald, Teilstücke werden als Lagerräume, Schützenvereinsgelände und Paintball Areal genutzt

Bau- und Firmengeschichte: 

Die Mitteldeutschen Motorenwerke GmbH (MMW, umgangssprachlich Mimo) wurden am 29. Juni 1935 von der Auto Union AG gegründet. Das Werk zum Bau von Flugmotoren befand sich ursprünglich in Zwickau auf dem Gelände des Horch-Werkes und lag dadurch zu nahe an der Grenze zur Tschechoslowakei. Für den zukünftigen Standort wurde Leipzig gewählt. Als Gegenstand des Unternehmens wurde nicht der Bau von Flugmotoren, sondern zur Verschleierung, die Herstellung von Motoren aller Art eingetragen.

Nach dem Erwerb von Land zwischen Portitz und Graßdorf begann hier der Aufbau des neuen Werkes. Das zum größten Teil bewaldete Gelände, gehörte 1936 zu etwa 80 % zur Stadt Leipzig und zu etwa 20 % zur Stadt Taucha. Das Werk dehnte sich später vor allem in südlicher Richtung aus. Am 20.1.1937 betrug seine Gesamtfläche 560200 Quadratmeters, also 56ha. Von den 2330 Beschäftigten am 10.10.1937 wohnten 1200 in Taucha und 680 in Leipzig. Der zu Leipzig gehörende Teil des Betriebsgeländes, der sich bis zum Jahre 1939 auf fast 50 % verringert hatte, wurde am 1.4.1939 von Leipzig aus- und nach Taucha eingemeindet. Von da an hieß der Betrieb Mitteldeutsche Motorenwerke GmbH Taucha.

Die Auto Union AG mit Sitz in Chemnitz wurde mit Wirkung vom 31.12.1940 alleiniger Gesellschafter. Das Stammkapital der Gesellschaft betrug 15 Millionen RMs. In den MMW wurden in Lizenz Junkers Flugmotoren gebaut. Die Produktion stieg von 73 Motoren im Jahre 1936 auf 5327 Motoren im Jahre 1939. Den Höchststand der Belegschaftsmitglieder hatte man mit mit 9339 am 31.12.1942. Davon waren 3901 ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Durch Luftangriffe auf das Werk am 28.5., 29.5., 29.6. 7.7., 28.7. und 2.11.1944 wurden etwa 60 % der Werksanlagen zerstört. Die geschätzte Schadensumme belief sich auf 58.240.315,00 RM. Das Fertigungsprogramm der MMW umfaßte in den letzten Kriegsmonaten im wesentlichen den Lizenzbau das Flugmotors Jumo 213, des Strahltriebwerks Jumo 004 und Motor- bzw. Triebwerksreparaturen.

Nach Kriegsende 1945 stellten sich die MMW auf eine Friedensproduktion um. Neben der Herstellung von Haushaltgegenständen wurden zunehmend Maschinenreparaturen für andere Firmen ausgeführt. Die Zahl der Belegschaftsmitglieder betrug am 1.9.1945 nur noch 521. Die MMW, die seit Anfang Dezember 1945 der Sowjetischen Militäradministration unterstellt waren, wurden als ehemaliger Rüstungsbetrieb ab Januar 1946 demontiert. Sämtliche Werkhallen, Bürogebäude usw., bis auf das Verwaltungsgebäude und die Gebäude der Fliegertechnischen Vorschule, wurden nach ihrer Ausräumung gesprengt.

Am 27. August 1948 ist die Firma laut Handelsregister erloschen.

Objektbeschreibung

Das Gelände ist ca. einen Kilometer lang und an seiner größten Nord-Süd Ausdehnung 800m breit. Die nördliche Grenze bildet die Parthe, die östliche Grenze die Grasdorfer Straße, nach Süden dehnte sich das Werk immer weiter in Richtung Tauchaer Straße aus. Im Werk wurden die meisten Straßen als Einbahnstraßen ausgeführt und somit eng gehalten, um eine Erkennung aus der Luft zu erschweren. Die Hauptanlieferungsstraßen allerdings waren auch für den Begegnungsverkehr vorgesehen.

Das Werk wurde aus luftschutztechnischen Erwägungen heraus als unorganisches Werk dem Gelände im Wald angepasst. Bei der späteren Erweiterung auf dem Feld in Richtung Tauchaer Straße wurde auf die Tarnung keine Rücksicht mehr genommen, hier standen eindeutige technologische Betrachtungen mit einem gesteigerten Produktionsausstoß im Vordergrund. Zur Warenanlieferung und zur Versorgung der Heizkraftwerke verfügte das Werk über einen Gleisanschluß. Im nordwestlichen Bereich befand sich der sogenannte Mimoteich, der sowohl Kühlwasser für die Motorenprüfstände bereitstellte, aber auch als eine Löschwasserreserve diente.

Quellen/Literatur/Links:

  • Textquellen: Gerhard Jahn, Peter Kohl
  • Fotos: ROG-Film Produktion
  • Persönliche Dokumente und Informationen von: Harald Hoffmann, August Katz, Uwe Kober, Gertraude Kühn, Max Laube, Thomas Münch, Wolfgang Rumpelt
  • Dokumente als Leihgabe des Museums Taucha

Autor: Roger Liesaus

Datum: 28.03.2018

Abbildungen:

  • Verwaltungsgebäude1941; Archiv Museum Taucha Betriebszeitung „Der Motor“,
  • LehrlingeSport; Archiv Museum Taucha Betriebszeitung „Der Motor“,
  • KantineMimoGebäudeAußen; Archiv Museum Taucha Betriebszeitung „Der Motor“,
  • MimoBürogebäude; Roger Liesaus Foto 2017
  • GegenkolbenflugdieselmotorJumo205; Roger Liesaus 2017
  • Werkhallenruine; Roger Liesaus Foto 2018
  • TypenschildJumo205; Roger Liesaus Foto 2017
  • Splitterschutzbunker; Roger Liesaus Foto 2018
  • Speisehalle; Roger Liesaus Foto 2018
  • Kantinengeschirr; Roger Liesaus Foto 2018



DIMO

Titel des Objekts: VEB Dieselmotorenwerk Leipzig (DML, DIMO) | Reformmotorenfabrik

Adresse: Leipzig, Heinrich-Heine-Straße 35

Stadtteil: Böhlitz-Ehrenberg

Industriezweig/Branche/Kategorie: Maschinenbau/Motorenbau

Kurzcharakteristik: Mittelständiges Unternehmen zur Herstellung von Dieselmotoren, später von kompletten Notstromaggregaten.

Datierung: am Standort von 1906 bis 1998

Objektgröße: ca. 20.000 m²

Ursprüngliche Nutzung: Reform-Motorenfabrik 1906 bis 1934

Heutige Nutzung: Industriebrache/ Lagerräume/ Neuansiedlung kleiner Firmen

Bau- und Firmengeschichte:

  • 01.09.1901 Wilhelm Meyer und Wilhelm Hanke gründen in Leipzig-Plagwitz Carl Heinestrasse 35, diagonal gegenüber dem gerade neu gebauten Felsenkeller, die Automobil-Werke Leipzig GmbH.
  • 1904 Umfirmierung in Reform-Motoren-Fabrik G.m.b.H.
  • 1906 zieht das Unternehmen nach Böhlitz-Ehrenberg in ein neu errichtetes Firmengebäude.
  • 1914 bis 1918 die Firma stellt während des 1.Weltkrieges Granaten her, der Motorenbau wird eingestellt.
  • 1920 Wilhelm Meyer wechselt in den Aufsichtsrat und Wilhelm Hanke ist nun alleiniger Geschäftsführer. Es werden drei Prokuristen bestellt.
  • 1934 wird die Firma verkauft und heißt nun H.K. Heise GmbH Maschinenbau.
  • 1935 bis 1945 H.K. Heise GmbH Maschinenbau hat auf Kriegsproduktion umgestellt und fertigt Teile für die Flugzeugindustrie (Zahnräder für die Erla Werke) und Granaten 3,7cm Flak und größere Kaliber.
  • Nach Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete der bedeutende Motorenentwickler Prof. Alfred Jante von 1945 bis 1946 zunächst als Technischer Leiter der H. K. Heise Maschinenbau GmbH in Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig. Die Firma wird 1946 enteignet und wird volkseigener Betrieb. Es werden wieder Dieselmotoren hergestellt.
  • 1958 im Rahmen der internationalen Hilfe werden aus dem Irak und dem Sudan junge Leute in der Dimo zu Schlossern ausgebildet.
  • Entwicklung der Betriebsstruktur und Produktionskapazität ab 1960 und den Folgejahren. Die Belegschaft wächst auf ca. 500 Mitarbeiter.
  • Für die Steigerung der Produktivität und Effektivität erfolgt eine Arbeitsteilung zwischen den Kombinatsbetrieben und eine Spezialisierung der Betriebe auf bestimmte Baugruppen bzw. Bauteile. Im DML werden die Finalerzeugnisse Dieselmotoren und Diesel–Elektroaggregate weiterhin produziert und die Spezialisierung auf Pleuelstangen und Nockenwellen ausgebaut. Die Lieferung der Teile und Baugruppen erfolgt an folgende Werke: Kombinatsstammbetrieb SKL Magdeburg, Elbewerk Rosslau, Motorenwerk Berlin Johannisthal, Motorenwerk Cunewalde und Einspritzgerätewerk Aken.
  • Um die Produktionsvoraussetzungen zu schaffen und zu erweitern, werden zusätzliche Grundstücke und Gebäude erworben. In der Fabrikstraße 19 werden zunächst Hallen im Barackenstil aufgebaut und in den 1970er Jahren dann große Betonmassivbauten errichtet. In der Heinrich-Heine-Straße werden das Gelände und Gebäude der Baufirma Pfeiffer, der ehemalige Kohlenhof und das Papierverarbeitungswerk übernommen. Dort entstehen Sozial- bzw. Verwaltungsräume, sowie Produktionsräume und eine Hochregal-Lagerhalle. Zwei weitere Betriebe werden dem DML angeschlossen und ausgebaut: der Stahl- und Metallbau in Kühren (ca. 50 Arbeitskräfte) und der SKL–Betriebsteil in Oberlungwitz (ca. 190 Arbeitskräfte).

Erzeugnisentwicklung und Produktpalette

1972 bis 1989 Antriebsmotoren für Fluß- und Binnenseeschiffe, Diesel-Elektroaggregate, als Hilfsaggregate für Hochseeschiffe, Notstromaggregate mit automatischem Start für Hochseeschiffe, Krankenhäuser, Hotels und Gewächshäuser, Diesel-Elektroaggregate für Kühlzüge (diese werden im Waggonbau Dessau für den SU- Export verbaut, ca. 150-200 Stck./Jahr), Diesel-Elektroaggregate mit Motoren von ROBUR Zittau für autonome Maschinenkühlwagen (diese werden ebenfalls im Waggonbau Dessau für den SU-Export verbaut, ca. 600 – 1000 Stck./ Jahr geeignet für Startbedingungen bei minus 40 °C)

Im Jahr 1986 erfolgt vom Ministerium für DML eine Freigabe von 15 Millionen DM zum Import von Maschinen aus dem kapitalistischen Ausland, bzw. der BRD. Dafür werden von fünf Firmen aus der BRD hochproduktive, zum Teil automatisierte Sondermaschinen für die Pleuelstangen- und Nockenwellenproduktion geplant und beschafft. Diese Maschinen und Anlagen werden 1989 und 1990 geliefert und installiert. Sie kommen noch für kurze Zeit erfolgreich zum Einsatz und werden dann, wie der gesamte Betrieb, Opfer der neuen Situation.

  • 1990 aus dem VEB wird eine GmbH.
  • 1998 Gesamtvollstreckung.
  • Seitdem verfallen das Gelände und die Gebäude.
  • 2014 wird anlässlich des Tages der Industriekultur in der Industriebrache eine Veranstaltung mit Filmen, Vorträgen, Lesungen, Foto und Videoshow, die 140 Besucher anlockte, durchgeführt.
  • 2016 im Zuge von Neuansiedlungen wird begonnen, die große Halle wieder auszubauen.

Objektbeschreibung: Das Hauptgebäude wurde um 1906 errichtet. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurden verschiedene Nebengebäude errichtet, die wiederholt wechselnder Nutzung unterlagen. Das Gelände ist ca. 250 m lang und knapp 100m breit. An der Nordostseite liegt es an der Heinrich-Heine-Straße, an der Südwestseite befindet sich ein Gleisanschluss, der vor allem für die Belieferung mit Rohmaterial wichtig war. Der Direktexport von Motoren oder Diesel-Elektroaggregaten in die Sowjetunion, und andere sozialistische Länder, aber auch ins kapitalistische Ausland wurde im Betrieb vom Zoll abgenommen, in Kisten verpackt und auf Waggons verladen.

Quellen/Literatur/Links:

  • Persönliche Dokumente und Informationen von Helmut Liesaus, Ernst Burghardt, Manfred Winkler, Manfred Eidner
  • Dokumente als Leihgabe des Heimatmuseums Böhlitz-Ehrenberg

Autoren: Helmut Liesaus, Roger Liesaus

Datum: 26.03.2018

Abbildungen:

  • Reformmotorenfabrik1919; Archiv Heimatmuseum Böhlitz-Ehrenberg
  • ReformmotorenfabrikKarlHeineStr2013; Roger Liesaus
  • Reformmotor1910; Roger Liesaus
  • Reformmotor1910Schild; Roger Liesaus
  • ReformmotorenAufDerMesse1918; Archiv Heimatmuseum Böhlitz-Ehrenberg
  • FlakMunition3,7cmIm2WK; Bundesarchiv
  • MaschinenhalleFabrikstr1970erJahre; Archiv Manfred Winkler
  • ProspektDieselmotor1970erJahre; Archiv Ernst Burghardt
  • Dieselmotorenwerke, große Halle2013; Enno Seifried
  • Fabrikansicht2013; Roger Liesaus



VDI GaraGe

Titel des Objekts: 
ab 1915 (ca.):   Landmaschinenfabrik Rudolf Sack
ab 1948:           VEB Leipziger Bodenbearbeitungsgeräte (BBG)
seit 2001:         VDI GaraGe

Adresse: Karl-Heine-Straße 97, 04229 Leipzig
Ortsteil: Plagwitz

Industriezweig/Branche/Kategorie: Maschinenbau, Herstellung von Metallerzeugnissen für die Bodenbearbeitung 

Datierung: um 1881; Fabrikgebäude um 1915 (laut Denkmalliste)

Objektgröße: ca. 1.600 m²

Denkmalstatus: Objekt-Dokumentations-Nr. 09264126

Ursprüngliche Nutzung: Fabrik für Bodenbearbeitungsgeräte / Landmaschinenfabrik

Heutige Nutzung: Jugend- und Technologiezentrum „VDI-GaraGe“

Foto: Dave Tarassow

 

Bau- und Firmengeschichte: Auf Empfehlung des Industriepioniers und Unternehmers Karl Heine gründete Rudolph Sack im Mai 1863 eine Maschinenfabrik in Plagwitz (1889 zu Leipzig eingemeindet). Zunächst in der Alten Straße angesiedelt, erwarb er 1881 mehrere Grundstücke in der Karl-Heine-Straße. In dieser Zeit wurde wohl auch auf dem heutigen Grundstück der Karl-Heine-Straße 99 ein Feuerwehrhaus für seine Fabriken errichtet, die sich entlang und beidseits der Karl-Heine-Straße befanden.

Am 1. Juli 1948 wurde die Firma in ein Volkseigentum (VEB) umgewandelt und erhielt den Namen VEB Leipziger Bodenbearbeitungsgeräte (BBG).

1999 wurden viele noch vorhandene Fabriken abgerissen oder sich selbst überlassen. Das Gebäude stand jahrelang leer. 

Im Auftrag des Vereins Museums für Industrie und Arbeit Leipzig Plagwitz e.V. wurde das ehemalige Fabrikgebäude von Juni 2000 bis Juni 2001 zu einem Technologiecentrum für Jugendliche umgebaut. Es stellte sich heraus, dass das vorhandene Fundament nicht für die Zukunft ausreichte und dadurch umfangreiche statische Maßnahmen zu Grunde lagen. Zusätzliche Stützen in der Gründung waren erforderlich und ein neuer Kern entstand, in dem sich heute ein Nottreppenhaus, die Aufzüge und Toiletten befinden. Das Gebäude wurde komplett entkernt und umgebaut. Hier zu finden sind Untergeschoss, Erdgeschoss und drei Obergeschosse. In der Hausmitte entstand ein Lichthof, der zusätzlich zu den großen Fenstern die Räume mit Tageslicht flutet.

Im September 2000 gründete sich die „GaraGe – Technologicentrum für Jugendliche gGmbH“ als Betreibergesellschaft auf Initiative des Museums für Industrie und Arbeit Leipzig Plagwitz e.V. und des Vereines Deutscher Ingenieure e.V. (VDI). Der Bürgerverein entwarf bereits ab 1991 die Idee, das Konzept und die Arbeitsplattform für das erste Technologiecentrum für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Am 31. Juni 2001 war es dann soweit, die GaraGe wurde eröffnet. Der Name leitet sich davon ab, dass viele Erfinder in der GaraGe ihre Ideen entwickelten.

Erstmalig wurde hier auch eine „Porsche Schülerwerkstatt“ vom Autokonzern Porsche eingeweiht. Die “Porsche Erlebniswerkstatt” bietet Kurse rund um die Themen Automobilproduktion, Mobilität der Zukunft und Antriebskonzepte an.

Zum 31. Dezember 2012 wurde die VDI GmbH zu 100 % Eigentümer der GaraGe und heißt nun mehr „VDI – GaraGe“. Die GaraGe nutzt das Gebäude jedoch nicht komplett. Im Dachgeschoss (drittes Obergeschoss) waren zur Anfangszeit die Büroräume von Spreadshirt untergebracht. Als das Textilunternehmen in die Naumburger Straße/Gießerstraße umzog, standen die Räume eine Zeit leer, bis das Bildungsunternehmen indisoft in Leipzig eine Niederlassung eröffnete.

Foto: Dave Tarassow

 

Objektbeschreibung: Das ehemalige Feuerwehrhaus befindet sich zwischen der Karl-Heine-Straße mit dem Jahrtausendfeld und dem Kindergarten der International School Leipzig an der Weißenfelser Straße. Seitlich grüßen das Business Innovation Centre (BIC) und das Westwerk mit dem Karl-Heine-Kanal. Der Eingang ist über eine betonierte Rampe erreichbar. Und vor dem Gebäude, auf der Straßenseite, stehen große Buchstaben aus rostigem Stahl, die „GaraGe“ bilden. Unmittelbar vor dem Gebäude hält auch die Straßenbahnlinie 14.

Quellen/Literatur/Links:
ZM Management: www.zm-mangement.de, http://www.zm-management.de/autotext/tcj_bericht.asp?bURL=cont/referenzen.asp&bTxt=Abgeschlossene+Projekte&bGo=61
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bodenbearbeitungsgerätewerk_Leipzig
Denkmalkarte: https://denkmalliste.denkmalpflege.sachsen.de/Gast/Denkmalkarte_Sachsen.aspx?Hinweis=false

VDI-GaraGe: www.g-a-r-a-g-e.com
Porsche Erlebniswerkstatt: https://www.porsche-leipzig.com/porsche-in-leipzig/gesellschaftliche-verantwortung/bildung-und-wissenschaft/vdi-garage

Autor/in: Dave Tarassow; Überarbeitung Corinna Klußmann

Datum: 22.02.2018; Überarbeitung: 12.08.2023

Abbildungen: (Dave Tarassow, 04.09.2012)




KRW

Titel des Objektes:
Kugel – und Rollenlagerwerk Leipzig GmbH

Adresse:
Gutenbergstraße 6, 04178 Leipzig

Stadtteil:
Böhlitz-Ehrenberg

Industriezweig/Branche/Kategorie:
Maschinenbauzulieferer

Datierung:
1934

Kurzdarstellung:
Im Jahre 1934 wurde, unter Leitung von Herrn Friedrich Wilhelm Witte, die Firma „Deutsche Kugellager Fabrik“ DKF (Werk II) auf einer Gesamtfläche, im Leipziger Ortsteil Böhlitz-Ehrenberg, von ca. 57.000 m² errichtet. Die Gründung der Deutschen Kugellagerfabrik GmbH, mit dem Sitz in Leipzig Plagwitz, erfolgte im Jahre 1904.  Die Firma war unter den Leipzigern als „Kullerbude“ bekannt. Die Belegschaft umfasste im Jahr 1939 schon 750 Mitarbeiter und stieg bis zum Jahr 1942 auf 1500 Mitarbeiter.

Objektgröße:
Die Objektgröße umfasst heute (2017) ca. 14.000 m².

Ursprüngliche Nutzung:
Herstellung von Wälzlagern für die Automobil- und Werkzeugindustrie, für Diesel-Flug- und Panzermotoren.

Heutige Nutzung:
Fertigung von hochwertigen Wälzlagern für die Industriebereiche Schwerindustrie, Bahn & Transportwesen, Energie & Kraftwerke, Getriebebau, Maschinenbau sowie Schiffbau & Hafentechnologie.

Bau- und Firmengeschichte:
– 1904 Gründung der der Deutschen Kugellagerfabrik (DKF) in Leipzig-Plagwitz
– 1934 Bau der Werkhallen „DKF“ Werk II in Böhlitz-Ehrenberg
– 8. Aug. 1946 Umwandlung des Betriebes in eine sowjetische Aktiengesellschaft „SAG“
– 1955 Überführung in das Volkseigentum mit der Firmenbezeichnung „VEB DKF Wälzlagerwerk Leipzig“
– 1990 Einbindung in der FAG Konzern mit der Umfirmierung „DKFL deutsche Kugellagerfabrik GmbH“
– 30. Juli 1993 Gesamtvollstreckung
– 20. Dez. 1993 Neugründung des Unternehmens unter dem Firmennamen „KRW Kugel- und Rollenlagerwerk Böhlitz-Ehrenberg GmbH“
– 1998 Umbenennung des Unternehmens in „Kugel- und Rollenlagerwerk Leipzig GmbH“

Objektbeschreibung:
Verwaltungsbau aus Backstein und die Fertigungshallen aus Backstein und in Shed – Dachbauweise.

Quellen:
Unterlagen aus dem Förderverein Ortsgeschichte Böhlitz – Ehrenberg e.V.

Text und Bilder:
Fr. Krüger (KRW) / Hr. Binnemann (KRW) – Stand November 2017