Wasserturm Liebertwolkwitz

Adresse: Zum Wasserturm 3, 04288 Leipzig

Ortsteil: Liebertwolkwitz

Industriezweig/Branche/Kategorie: Wasserversorgung

Datierung: 1903-1904

Denkmalstatus: Obj.-Dok.-Nr. 09259752

Bau- und Firmengeschichte:

Anfang des 20. Jahrhunderts entstand durch die wachsende Bevölkerung und Industrie ein Mehrbedarf an Wasser, welcher durch die alten Wasserversorgungsanlagen nicht gedeckt werden konnte. Im Zuge dessen entstanden zahlreiche Wassertürme.

Der Wasserturm in Liebertwolkwitz wurde ab Oktober 1903 unter Leitung des königlichen Baurats und Zivilingenieurs Adolf Thiem erbaut. Das einwandfreie Grundwasser bestimmte den Standort.

2002 wurde der Wasserturm stillgelegt. Bis 2018 wurde er nach einem Eigentümerwechsel zu einem Wohngebäude umgebaut. Im Inneren des technischen Denkmals befinden sich jetzt vier Maisonette-Wohnungen, zwei davon auf 80 m², die anderen beiden auf 135 m² Fläche. Die 1,2 Millionen Euro teuren Umbaumaßnahmen beinhalteten u.a. den Einbau zusätzlicher Ebenen, Fenster und eines Aufzugs. Die ehemalige technische Ausstattung ging dabei verloren.

Objektbeschreibung:

Ziegelmauerwerk mit gelber Klinkerfassade
Höhe: 55 Meter / 52,5
Wasserbehälter: kugelförmiger Händebodenbehälter aus genietetem Stahlblech
Volumen: 300 m³

Gelbes Ziegelmauerwerk auf Beton-Fundament mit Akzenten aus roten Ziegeln an Sockel, Auskragung und den Ecken des Behältergeschosses. Auf der runden Basis des Turmes befindet sich ein oktogonales Behältergeschoss, zu dem im Inneren eine eiserne Wendeltreppe führt.

“Der Schaft des Turmes verjüngt sich von 14m am Turmfuß auf 10m unterhalb des Tambours
und leitet dann über Kragsteine zum leicht ausgestellten oktogonalen Behältergeschoss über, das wiederum
von einem spitzen Dach (Eisenkonstruktion) mit vier Walmgauben und einer durchfensterten Laterne
abgeschlossen wird.”

Mehr Leipziger Wassertürme gibt’s hier

Quellen/Literatur/Links:

Autor: Kathrin Töpfer, Corinna Klußmann

Datum: November 2021




Zahnradwerk Liebertwolkwitz

  • früher: Köllmann-Getriebebau GmbH
  • DDR: zusammen mit den Werken in Leipzig: VEB Fahrzeuggetriebewerke »Joliot Curie« Leipzig im VEB IFA Kombinat Nutzkraftfahrzeuge Ludwigsfelde
  • heute: Neues Zahnradwerk Liebertwolkwitz GmbH und Gewerbegebiet

Adresse: Ostende 5, 04288 Leipzig

Stadtteil: Liebertwolkwitz

Industriezweig/Branche/Kategorie: Herstellung von Lagern, Getrieben, Zahnrädern und Antriebselementen

Datierung: 1935

Objektgröße: ca. 24.000 m²

Bau- und Firmengeschichte: Gustav Köllmann (*1874 / + 1966) übernahm die väterliche Maschinenfabrik und gründete ab 1904 weitere Werke, auch in Leipzig, zur Herstellung von Zahnrädern und Getrieben, speziell Präzisionszahnrädern. Er führte den Werkzeugmaschinenbau ein. 1935 gründete er in der Oststraße 5 (heute Ostende) in Liebertwolkwitz bei Leipzig (heute Ortsteil von Leipzig) das Zweigwerk Köllmann-Getriebebau GmbH.
Nach dem Krieg wurde er enteignet und die Werke in Leipzig wurden demontiert. Das Werk in Liebertwolkwitz firmierte ab Juli 1946 als SAG (Sowjetische Aktiengesellschaft) für Maschinenbau Köllmann-Getriebebau GmbH. Die verbliebenen Betriebsteile wurden 1958 mit der Maschinenfabrik Reinhardt vereinigt und als VEB Fahrzeuggetriebewerke »Joliot Curie« Leipzig im VEB IFA Kombinat Nutzkraftfahrzeuge Ludwigsfelde geführt.
Nach der Wende wurde die Produktion in Liebertwolkwitz als Zahnradwerke Leipzig konzentriert. Nach einer Insolvenz 1998 wurde mit Krediten 1999 die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH gegründet und bis heute erfolgreich betrieben. Die Firma hat sich 2016 am Tag der Industriekultur beteiligt.
1949 wurde die Produktion auch in den bereits bestehenden Werken in Langenberg und Düsseldorf durchgeführt.

Objektbeschreibung: großflächiger Skelettbau mit Betonplatten ausgefacht, z.T. Industrieverglasung, Flachdach

Quellen/Literatur/Links:

Autor: Helmut Sander

Datum: 10.05.2019

Foto: Helmut Sander, Mai 2019